So steigerst du als Webdesigner deine Produktivität

Sitzt du auch täglich stundenlang vor dem Bildschirm und schaffst nicht das, was du dir eigentlich vorgenommen hast? Jedes Klingeln deines Smartphones reißt dich komplett aus dem Fokus und du brauchst ewig, um wieder zurück in den Flow zu gelangen? Got ya! Ich war genau in der gleichen Position und kann dein Gefühl daher vollkommen nachvollziehen. Damit du es zukünftig besser machst, habe ich meine besten Tipps zum Thema Produktivität als Webdesigner hier zusammengefasst.

Veröffentlicht am
20
.
February
2023
Aktualisiert am
.
Lesedauer
21 Minuten
Kategorie
Business
Darum gehts
  • Prokrastination ist ein Thema, welches uns alle irgendwann einmal einholt
  • gerade als Dienstleister ist eine hohe Produktivität wichtig, um für eine gesunde Work-Life-Balance zu sorgen
  • lange Bildschirmzeiten und schlechte Ernährung führen langfristig zu körperlichen Beschwerden
  • selbst mit einfachen Mitteln kannst du deine Produktivität enorm steigern

Als Webdesigner stehst du irgendwann vor der Qual der Wahl: Entweder mehr arbeiten und somit (hoffentlich) mehr verdienen oder aber die eigene Arbeitszeit reduzieren und entsprechende Einnahmeeinbußen in Kauf zu nehmen. Die meisten Webdesigner in Deutschland rechnen ihre Projekte mit dem klassischen Stundensatz ab. Arbeitest du also 100 Stunden an einem Projekt, stellst du diese anschließend in Rechnung und wirst dafür bezahlt.

Mit zunehmender Erfahrung wirst du sehen, dass dir Projekte einfacher von der Hand gehen und du diese schneller abarbeiten kannst. Brauchst du zu Beginn deiner Selbstständigkeit beispielsweise noch 160 Stunden für die Gestaltung und Umsetzung einer Website, so wirst du dank deiner Erfahrung schneller und effizienter arbeiten. Spätestens dann solltest du dich ernsthaft mit alternativen Zahlungsmodellen auseinandersetzen und dich vom Stundensatz verabschieden. Mehr zu diesem Thema folgt bald!

Plane deine Woche sinnvoll

Meine Arbeitswochen starten stets mit einer Planung. Welche Termine stehen an? Was muss bis zum Ende der Woche erledigt werden und wie ist der aktuelle Stand in den Projekten? Auf diese Weise kann ich Probleme frühzeitig erkennen und entsprechend gegensteuern. Für die Wochenplanung benutze ich das Tool Notion, welches ich bereits seit einigen Jahren im Einsatz habe und auf all meinen Endgeräten nutze. Die Möglichkeit, unkompliziert Datenbanken einzurichten, ermöglicht es mir, eine Art Journal aufzubauen.

Ich trage meine To-dos in eine Liste ein, hinzu kommen folgende Parameter:

  • Priorität (hoch, mittel, niedrig)
  • geschätzter Zeitaufwand (in Stunden)
  • Tag (an denen ich an dieser Aufgabe arbeiten möchte)
  • Status (erledigt, in Arbeit, nicht gestartet)

Mit einer gut strukturierten Woche hast du stets deine Projekte im Blick und kannst Deadlines zukünftig problemlos einhalten. Anschließend trage ich mir feste Zeiten für die anstehenden Aufgaben in meinen Kalender ein. Somit blocke ich nicht nur die Zeit, sondern kann die Tage auch strategisch sinnvoll takten. Meiner Meinung nach macht es wenig Sinn, sich am späten Nachmittag an die Erstellung qualitativ hochwerter Texte zu setzen. In dieser Zeit neigt sich mein Arbeitstag langsam dem Ende entgegen und ich erledige vor allem administrative und ausführende Aufgaben, welche kein großes Konzentrationsniveau benötigen.

Da ich bereits um 5 Uhr morgens mit der Arbeit beginne, startet kurz darauf auch meine kreative Phase. Diese nutze ich für die Erstellung von Webdesigns, Texten und anderem Content. Jeder Zeitblock in meinem Kalender erhält zudem einen Puffer, um Pausen zwischen den Aufgaben zu gewährleisten.

Disclaimer: Natürlich ist jeder Mensch unterschiedlich. Vielleicht hast du deine besten Phasen am Tag spätabends oder sogar mitten in der Nacht. Trotzdem empfehle ich eine grobe Tagesplanung, um nicht in die Versuchung zu kommen, stundenlang auf Social Media herumzuhängen.

Investiere in vernünftige Hardware

Zu Beginn meiner Selbstständigkeit als Webdesigner startete ich recht schlank: kleines Macbook, ein 24 Zoll Monitor und eine billige Maus. Und natürlich, damit konnte ich loslegen. Mehr braucht es in der Regel als Webdesigner- oder Entwickler auch nicht. Jedoch war mein Macbook schon nach wenigen Jahren immer wieder mit meinen Tasks überfordert - trotz eines starken i7 Prozessors. Programme wie Adobe Photoshop brauchten eine gefühlte Ewigkeit, um vollständig zu laden - es nervte nur noch! So stieg ich relativ schnell auf einen stationären Mac um, nutze das Macbook Pro nur noch unterwegs.

Eine weitere Empfehlung meinerseits ist ein zweiter Monitor, mit welchem du deinen Arbeitsbereich direkt verdoppelst. Im Entwicklungsprozess mit Webflow habe ich meist auf einem Bildschirm das Design-Tool Figma, auf dem anderen Screen den Browser mit Webflow.

Mittlerweile setze ich sogar auf ein Setup mit drei Monitoren. Das ermöglicht mir, Apps wie den Kalender oder das E-Mail-Programm auf dem kleinsten Screen dauerhaft anzuzeigen, ohne dass ich zwischen den Tools hin und her springen muss. Einen der Screens habe ich dabei in den Portrait-Modus gedreht, also um 90 Grad rotiert. Diese Einstellung ist gerade für Textverarbeitung oder PDF-Dokumente ideal, da diese eine deutlich reduzierte Breite haben.

Gute Monitore gibt es heutzutage für kleines Geld. In den letzten Jahren habe ich so ziemlich alle Größen und Formate durchgetestet: zwei 27 Zoller, einen ultrabreiten Bildschirm mit 49 Zoll oder aber auch zwei 34 Zoll Screens. Meiner Meinung nach ist die Auflösung viel wichtiger als die Größe des Bildschirms. Investiere hier mindestens in einen 2K-Monitor, besser noch in einen mit UHD (beziehungsweise 4K).

Ein großer Gamechanger in meinem Leben war die Investition in einen höhenverstellbaren Schreibtisch und einen (hochwertigen) ergonomischen Schreibtischstuhl. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wenn Menschen Tausende Euro für ein Laptop ausgeben, aber bei solch essenziellen Dingen den Geizhals spielen, sich jedoch über Rückenschmerzen beschweren.

In jungen Jahren wirst du höchstwahrscheinlich keine Probleme bekommen. In den 30-ern wird sich dies relativ schnell ändern, wenn du nicht präventiv arbeitest und in ein vernünftiges Setup investierst. Also weg mit Omas altem Holzsessel, hol dir was Vernünftiges!

Baue dir eine Vorlagen-Bibliothek auf

Besonders als Webdesigner kannst du dir in Design-Tools wie Figma oder Adobe Xd kinderleicht eine Bibliothek aus verschiedenen Assets zusammenstellen. Das können beispielsweise wiederkehrende Elemente sein, die anschließend nur noch an das Website-Layout angepasst werden müssen. In den seltensten Fällen wirst du als Designer das Rad neu erfinden müssen, sondern kannst auf Bewährtes zurückgreifen.

Für nahezu alle Prototyping-Tools gibt es mittlerweile Templates zu kaufen. Diese steigern deine Produktivität enorm, denn du musst dein Layout nur noch zusammenschieben. Vorlagen für Figma kannst du direkt in deine Projekte importieren und loslegen. Auf der Template-Page von Figma findest du Hunderte interessante Dateien.

Realisierst du deine Websites mit Webflow, solltest du dich mit dem Showcase des Tools vertraut machen. Hier veröffentlichen andere Designer aus der Webflow-Community ihre Projekte vor - nicht wenige lassen sich völlig kostenlos in deinen Workspace kopieren und anschließend weiterverarbeiten. Während du mit dem reinen Coden viele Stunden mit der Umsetzung beschäftigt wärest, kannst du auf diesem Wege eine Landingpage in weniger als 60 Minuten auf die Beine stellen.

Auch innerhalb von Webflow kannst du projektübergreifend auf deine Elemente zurückgreifen. Beispiel: Du möchtest eine Tab-Sektion in Projekt A integrieren. Statt diese komplett neu zu bauen, kannst du in ein vergangenes Projekt B springen und dort die Sektion kopieren, sie anschließend in das aktuelle Projekt einfügen. Die Einstellungen und Klassen werden vollständig übernommen.

Besonders lohnenswert ist diese Vorgehensweise bei der Erstellung eines Design Systems. Dieses vereinfacht die Arbeit mit den Selektoren in Webflow ungemein, denn alle wichtigen grafischen Elemente haben Standardwerte. Beispiel: Eine Headline 2 wird mit der Textgröße von 2,5 em definiert. Möchtest du diesen Wert im späteren Verlauf ändern, springst du in das Design System, passt die Größe an. Die Änderung wird global auf der Seite auf alle H2-Überschriften durchgeführt.

Ein Webdesign mit durchgehenden Werten sieht zudem deutlich professioneller aus. Abstände zwischen den Sektionen sind identisch, der Code ist leichter zu lesen und du kannst auch Jahre nach Launch problemlos in das Projekt springen und Änderungen vornehmen.

Im Rahmen der Google Fonts-Abmahnwelle habe ich etliche Webflow-Projekte kennengelernt und feststellen müssen, dass eine sinnvolle Benennung kein Standard ist. Stattdessen begrüßen dich Klassen wie "Title 29" oder "Image 842". Jeder Selektor lässt deinen Code wachsen und die Übersichtlichkeit in Webflow schmilzt dahin.

Kommt das Tool Webflow bei dir zum täglichen Einsatz, solltest du dich mit Webflow Librarys auseinandersetzen. Diese Dienste sind in der Regel zwar kostenpflichtig, beschleunigen den Workflow dank gut durchdachter Clonables jedoch drastisch. Das Geschäftsmodell ist simpel: Webflow-Experten erstellen typische Website-Elemente wie Formulare, Navigationen oder Footer und stellen diese gegen einen monatlichen Preis zur Verfügung. Diese kannst du selbstverständlich in kommerziellen Projekten verwenden.

Ich habe drei verschiedene Anbieter getestet und war von der Qualität begeistert. Besonders komplexe Kontaktformulare oder Mega-Navigationen lassen sich in sekundenschnelle in das eigene Projekt klonen. Einziger Nachteil: Oftmals wird bei diesen Vorlagen noch mit Pixel als Einheit oder einer unsauberen Benennung gearbeitet. Du solltest nach der Übertragung definitiv einmal über die Elemente schauen.

Die beiden besten Webflow-Ressourcen sind meiner Meinung nach Relume (800+ Komponenten, ab 32 US-Dollar im Monat) & Flowbase (1000+ Clonables, ab 27 Dollar im Monat).

Lern deine Tools (richtig) kennen

Als Webdesigner nutzen wir tagtäglich unterschiedlichste Tools. Manche sind sinnvoll und unterstützen uns in unserem Workflow, manche hingegen eher nicht. Immer wieder komme ich in Gesprächen mit Kollegen auf die Idee, dass bei den Werkzeugen nur an der Oberfläche gekratzt wird. Das halte ich für fatal, denn durch fundiertes Wissen lassen sich Projekte deutlich schneller umsetzen.

Das Paradebeispiel ist Figma. Der Funktionsumfang ist schier unendlich. Neben einfachen Wireframes kannst du täuschend echte Prototypen gestalten. Für eine anstehende Messe designte ich für ein Unternehmen einen Website-Prototypen, welcher den Besuchern des Messestands als vollumfängliche Website präsentiert wurde.

In Figma lassen sich selbst komplexe Design Systeme, responsive Webdesigns und richtige Collections aufbauen. Ein Gamechanger in meiner täglichen Arbeit mit Figma war die Integration von Komponenten. Diese beschleunigen den gesamten Arbeitsprozess enorm und die Fähigkeit sollte in deinem Skillset auf keinen Fall fehlen (sofern du Figma nutzt).

Ebenso kann ich Plug-ins für Figma wärmstens empfehlen. Diese meist kostenlosen Tools erweitern die Funktionen von Figma. Das Plug-in, welches ich am häufigsten verwende ist "Unsplash". Dadurch erspare ich mir den Webseitenaufruf, kann stattdessen die Bilder direkt in Figma herunterladen und verwenden.

Meine grundsätzliche Empfehlung: Höre niemals auf neue Sachen zu lernen. Blockiere dir wöchentlich einen bestimmten Zeitrahmen und investiere in deine Fähigkeiten. Setze dich mit deinen Werkzeugen auseinander und versuche sie perfekt zu beherrschen, um das Maximale aus ihnen zu holen.

Verbanne Ablenkungen aus deinem Arbeitstag

Liegt dein Smartphone stets griffbereit in der Nähe, auch wenn du am Schreibtisch sitzt und konzentriert arbeiten möchtest? Dann kann ich dir nur raten, dass schnellstmöglich zu ändern und dir feste Fokuszeiten einzurichten. In dieser Zeit befindet sich dein Telefon im Flugmodus, sodass du für niemanden erreichbar bist. In dieser Zeit kannst du deine Produktivität um ein Vielfaches erhöhen, denn zu oft sind es kleine Ablenkungen, die uns aus unserer Konzentration reißen.

Das Problem dabei ist Folgendes: Mit jeder Unterbrechung benötigst du einige Minuten, um wieder voll fokussiert auf deine Aufgabe zu sein. Klingelt dein Telefon, möchtest du natürlich wissen, was los ist, wer dir schreibt, was du verpassen könntest. Aus "Ich schau mal eben" wird ein 20-Minuten-Telefonat, wonach du quasi von vorne anfangen kannst.

Als Apple 2021 den Fokusmodus angekündigt hat, war dies ein Segen. Endlich eine native Lösung, welche sich über alle Endgeräte streckt. So lassen sich Kontakte definieren, die mich im Notfall trotzdem erreichen können. Freunde, welche mir über iMessage schreiben möchten, sehen schon im Vorfeld den Hinweis, dass ich mich in einer Konzentrationsphase befinde und keine Benachrichtigung erhalte.

Mittlerweile versetze ich in den Morgenstunden das Smartphone in den Fokusmodus und nehme mir bewusste Pausen von 15-20 Minuten, um in Ruhe die verpassten Mails oder Nachrichten anzusehen. So kann ich Ablenkungen aus meiner produktiven Phase verbannen und gleichzeitig in Ruhe konsumieren - zu einer Zeit, in der ich es wirklich möchte.

Nun bist du an der Reihe: Wie viel Zeit verbringst du derzeit am Telefon? Wie oft greifst du tagsüber zu und lässt dich ablenken? Bist du im Besitz eines iPhones kannst du das ganz leicht prüfen: In den Einstellungen findest du die "Bildschirmzeit". Hast du mehrere Apple-Geräte im Einsatz, kannst du dir auch übergreifende Statistiken anschauen.

Ebenfalls hast du die Möglichkeit, Auszeiten einzuplanen. Deine Endgeräte werden dich zur vereinbarten Zeit an diese erinnern und lassen dann nur noch von dir definierte App-Benachrichtigungen durch. Unter "Alle Aktivitäten" kannst du übrigens interessante Nerd-Statistiken einsehen. Beispiel gefällig?

  • ich aktiviere 92x am Tag meine Endgeräte (iPad, iPhone, usw.)
  • die aktivste App ist mit Abstand Google Chrome (26 Stunden / Woche)
  • 170 Benachrichtigungen erhält mein Telefon am Tag
  • meine tägliche Bildschirmzeit liegt geräteübergreifend bei unglaublichen 13,5 Stunden am Tag

Ich hoffe inständig, dass deine Statistiken deutlich niedriger ausfallen und du dir regelmäßige Pausen gönnst.

Screenshot meiner Bildschirmzeit (wöchentlicher Tagesdurchschnitt). Vollgas in der Arbeitswoche, dafür nehme ich meine Endgeräte am Wochenende weniger in die Hand.

Das Parkinsonsche Gesetz

Als Freelancer oder Inhaber einer Agentur ist Zeit Geld. Wir planen unsere Projekte und im Idealfall auch einzelne Prozessabschnitte bis ins kleinste Detail, um ein möglichst genaues Angebot abzuliefern. Und trotzdem verrennen wir uns manchmal, weil wir den Aufwand falsch berechnen. Das Parkinsonsche Gesetz besagt, dass die Arbeit eines Einzelnen oder einer ganzen Gruppe dazu tendiert, sich auf die Zeit auszudehnen, die ihr zur Verfügung steht, um sie abzuschließen.

Bedeutet im Klartext: Planst du zwei Wochen ein, um ein Projekt abzuschließen, wirst du höchstwahrscheinlich diese Zeitspanne benötigen, obwohl du schneller fertig sein könntest. Stattdessen wird sich in Kleinigkeiten aufgehalten, da schließlich noch ausreichend Zeitvolumen vorhanden ist.

Freelancer haben diese Problematik meist gut im Griff. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch berichten, dass gerade größere Konzerne massive Probleme mit diesem Gesetz haben, denn die Verwaltung von Zeit und Ressourcen sind oft ineffizient geplant.

Um das Parkinsonsche Gesetz zu bekämpfen, solltest du den Einsatz von Zeitmanagement-Techniken und Tools in Erwägung ziehen. Breche größere Aufgaben in kleine Schritte herunter und definiere klare Deadlines - auch wenn du als Freelancer allein unterwegs bist. Mit einer groben Priorisierung deiner Aufgaben kannst du weniger wichtige Tasks von dringenden unterscheiden.

Vielleicht kennst du folgendes Szenario noch aus deiner Schul- oder Studentenzeit: Du hast eine Hausarbeit wochenlang vor dir hergeschoben und musst diese nach dem Wochenende abgeben. Natürlich wirst du auch diese Hürde meistern, denn auch hier kommt das Parkinsonsche Gesetz zum Einsatz. Am Ende wirst du trotzdem eine Arbeit abliefern, auch wenn du deutlich weniger Zeit zur Verfügung hattest.

Als Webdesigner breche ich alle Projektphasen in einzelne Schritte und Teilaufgaben herunter, versehe die mit einem ungefähren Arbeitsaufwand und plane dahingehend meine Woche. Dabei achte ich darauf, dass keine Aufgabe zu viel Zeit in Anspruch nimmt, sondern ein gutes Ende findet. Wichtig dabei ist jedoch zu erwähnen, dass die Qualität dabei nicht leiden darf. Der Kunde erwartet ein überzeugendes Produkt und zahlt für diese.

Mit entsprechender Erfahrung kannst du die Schritte deutlich besser einschätzen und deine Schätzungen werden genauer. Nichtsdestotrotz solltest du dich jedes Mal selbst herausfordern und einen guten Mittelweg aus Schnelligkeit und qualitativ hochwertiger Arbeit finden.

Gesunder Lifestyle: Finde deinen persönlichen Sweet Spot

Auch wenn es vor deinen Freunden vielleicht cool wirken mag, dein Körper findet 14-Stunden-Arbeitstage an sieben Tagen in der Woche nicht sonderlich schön. Irgendwann geht gar nichts mehr: herzlichen Glückwunsch, dein erster Burn-out. Um langfristige Probleme zu vermeiden, solltest du auf einen gesunden Lebensstil setzen. Setze dir selbst feste Arbeitszeiten, welche du nur im absoluten Notfall brichst, beispielsweise bei einer dringenden Deadline.

Treibe regelmäßig Sport, idealerweise eine Kombination aus Cardio, Kraft und Yoga. Keine Sorge, du musst nicht zur Sportskanone mutieren, selbst 3-4 kleine Einheiten in der Woche reichen schon aus.

Als wir 2020 alle ins Home Office geschickt und Fitnessstudios wurden, hatte ich ziemlich schnell Probleme mit meinem Rücken. Generell reduzierte ich während dieser Zeit mein Sportprogramm auf ein absolutes Minimum - mit fatalen Folgen. Gewichtszunahme, unruhiger Schlaf, Leistungslöcher und häufige Krankheiten waren die Auswirkungen zu dieser Zeit.

Das Gute: Du kannst jederzeit etwas an deinem Lifestyle ändern. Manche brauchen Zeit, um diese Veränderungen in Gang zu bringen, andere krempeln von heute auf morgen alles um und gehen den radikalen Weg. Der erste Schritt sollte immer die Selbstreflexion und der Wille zur Veränderung sein. Du selbst entscheidest für dich, dass du etwas ändern möchtest - nicht dein Partner, deine Chefin oder dieser Blogartikel.

Ein weiteres (sensibles) Thema ist Schlaf. Wie viel Stunden schläfst du so? Und wann hast du das letzte Mal richtig ohne Wecker ausgeschlafen? Welchen Stellenwert hat Schlaf in deinem Leben? Schon als Kind bekommen wir gesagt, dass wir acht Stunden pro Nacht schlafen sollen. Diese pauschale Aussage halte ich für sehr fragwürdig, denn jeder Mensch tickt anders. Manch einer benötigt mehr oder weniger Schlaf. In vielen Ländern der Welt ist es üblich, zweimal am Tag zu schlafen.

Wenn du schon einmal die Möglichkeit hattest, Urlaub in Japan zu machen, wurdest du garantiert mit dem sogenannten "Inemuri" konfrontiert. Japanische Menschen stehen gefühlt unter Dauerstrom. Lange Arbeitstage und enormer Druck sind an der Tagesordnung. Statistiken zufolge wird in Japan am wenigsten geschlafen, durchschnittlich 6 Stunden 35 Minuten. Infolgedessen wird in Fernost jede freie Minute für ein kleines Nickerchen genutzt, sogar stehend in der U-Bahn oder in einem Meeting.

Arbeitgeber stellen ihren Angestellten Räumlichkeiten zum Powernap zur Verfügung, liegen die Vorteile doch auf der Hand.

Work-Life-Balance: Passe die Arbeit an dein Leben an, nicht umgekehrt

Wahrscheinlich hast du schon einmal von der Eulen- oder Lerchen-Theorie gehört. Diese steckt uns Menschen in zwei verschiedene Chronotypen: Die Lerchen sind die Frühaufsteher unter uns. Sie starten ihren Tag in den frühen Morgenstunden und haben kurz darauf ihre produktivste und kreativste Phase. Auf der anderen Seite haben wir die Eulen, welche vergleichsweise später in die Gänge kommen und sich in den späten Abendstunden am wohlsten fühlen. Diese innere Uhr solltest du auf keinen Fall ignorieren, dich stattdessen vielmehr von ihr leiten lassen.

Das beutetet nicht, dass du deinen Tagesrhythmus nicht umkrempeln kannst, ganz im Gegenteil. Ich persönlich war bis in die 20er ein absoluter Nachtmensch. Wenn alle anderen schliefen, konnte ich mich am besten auf die wichtigen Sachen konzentrieren und selbst unbequeme Dinge schnell und effizient abarbeiten. Während der Schulzeit legte ich etliche Nachtschichten ein, um mir nebenbei HTML und CSS beizubringen.

Seit einigen Jahren habe diese Vorliebe gegen das Frühaufstehen eingetauscht. Mittlerweile klingelt mein Wecker gegen fünf Uhr am Morgen und ich starte in den Tag. Diese ersten Stunden sind für gewöhnlich auch die Produktivsten, denn in dieser Zeit lassen sich einige wichtige Aufgaben erledigen, ohne dass Einflüsse von Außen kommen - die meisten schlafen noch oder stehen gerade erst auf.

Möchtest du morgens eher durchstarten, solltest du mit mindestens 3-4 Wochen rechnen, ehe du dich an den neuen Rhythmus gewöhnt hast. In dieser Zeit empfehle ich dir, jeden Tag um 5 Uhr morgens aufzustehen - auch an deinen Wochenenden. Dadurch stellst du die innere Uhr in deinem Körper um und brauchst nach wenigen Wochen keinen Wecker mehr.

Empfehlenswert sind auch Apps, die deinen Schlaf tracken und dich in den passenden Leichtschlafphasen wecken. Unsere Nächte sind in verschiedenen Schlafphasen eingeteilt, in denen es uns einfacher oder schwerer fällt, aufzustehen und den Tag zu starten. Sicherlich kennst du das Gefühl, mitten in der Nacht aufzuwachen und topfit zu sein. Oder dich aber wie von einem Zug erfasst zu fühlen, weil man dich aus der Tiefschlafphase gerissen hat. Weitere wichtige Informationen zum Thema Schlaf findest du im Artikel "Schlafzyklus und Schlafphasen - so verläuft unser Schlaf" von orthomol.de

Eine weitere kleine Änderung hatte großen Einfluss auf meine Produktivität: Meine Arbeitswoche fängt Sonntag an und endet am Donnerstagnachmittag. Am Sonntag erledige ich Aufgaben, die ein hohes Maß an Konzentration benötigen. Meine Kunden sind zu dieser Zeit noch im Wochenende, das Telefon bleibt also still. Auch Papierkram geht an einem verregneten Sonntagnachmittag viel einfacher von der Hand.

Jeder von uns hat irgendwann auch mal eine Phase, in der es nicht so läuft. Meist ist dies bei mir der Mai. Meine Motivation ist grundlos auf einem Tiefpunkt und ich lasse meine persönlichen Projekte gerne etwas schleifen. Aus diesem Grund habe ich in diesem Jahr Urlaub gemacht und einen Teil der Zeit im Ausland verbracht. Auszeiten inspirieren mich und ich freue mich auf neue Herausforderungen und den beruflichen Alltag.

Meine Empfehlung daher: Hustle nicht 12 Monate am Stück durch, sondern gönne dir regelmäßige Auszeiten, um deinen Akku aufzuladen. Dies gilt ganz besonders, wenn du keine 20 Jahre mehr bist. Unser Körper und Geist brauchen einfach Abstand, um abzuschalten. Mit frischen Kräften macht die tägliche Arbeit gleich viel mehr Spaß.

Eine ausgewogene Ernährung: Der Schlüssel zu mehr Produktivität

Vielleicht kennst du folgendes Szenario aus eigener Erfahrung: Nach dem Mittagessen fühlst du dich schlapp und möchtest dich am liebsten nur noch ins Bett legen und gar nichts machen. Dieses Leistungstief wird in Deutschland gerne mal als “Suppenkoma” betitelt und lässt sich auf die Arbeit im Magen zurückführen.

Dieser ist damit beschäftigt, die zugeführten Nährstoffe zu spalten, was den Blutdruck im Körper kräftig absenken lässt. Mit einer leichten Mahlzeit lässt sich dieses Tief relativ gut in den Griff kriegen. Das beste Beispiel bilden hier die südlichen Länder Europas. In Griechenland wird zur Mittagszeit gerne zum beliebten griechischen Salat zurückgegriffen, welcher nur einen minimalen Anteil an Kohlenhydraten enthält.

Eine ausgewogene Ernährung lässt deinen Körper zu Höchstformen auflaufen. Trinke daher ausreichend Wasser (mindestens zwei Liter am Tag, im Sommer etwas mehr) und verzichte auf zuckerhaltige Getränke. Auch sogenannte Light-Produkte sollten nicht auf deinem Schreibtisch zu finden sein, denn je nach Inhaltsstoff bringen sie deinen Blutzuckerspiegel durcheinander und sorgen für eine erhöhte Insulinausschüttung.

Möchtest du deinen grauen Zellen etwas gutes tun, kannst du bedenkenlos auf folgende Nahrungsmittel zurückgreifen:

  • Nüsse wie beispielsweise Walnüsse
  • grüner Tee
  • Kürbiskerne
  • frischer Fisch (Lachs, Hering, etc)
  • grüne Smoothies (z.B. aus Brokkoli, Rucola, Gurken, regionale Salatsorten)
  • Avocado
  • langkettige Kohlenhydrate (Vollkornprodukte)

Sie versorgen deinen Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Nichts spricht in hektischen Phasen gegen einen schnellen, ungesunden Snack, jedoch sollten diese nicht an der Tagesordnung stehen, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

Motivationstief? Versuche es mit der “5 Minuten-Regel”!

Prokrastination gehört ab einem bestimmten Punkt zum Arbeitsleben dazu. Eine unbequeme oder eintönige Aufgabe verleitet uns dazu, den Fokus auf das Wesentliche zu verlieren und die Gedanken schweifen zu lassen. Mal schnell ein Video auf YouTube anschauen oder mit dem besten Freund schnacken - wir sind unfassbar kreativ, wenn es ums Aufschieben von Herausforderungen geht.

Das Problem dabei ist jedoch Folgendes: Irgendwann gewöhnen wir uns an diesen Zustand und es fällt uns besonders schwer, wieder in den Flow zu gelangen. So wird aus einer halben Stunde schnell mal ein ganzer Tag. Und glaub mir: eine Nacht drüber schlafen löst das Problem garantiert auch nicht von allein.

Für solche Fälle habe ich mir selbst die sogenannte "Fünf Minuten Regel" auferlegt. Egal wie nervig oder schwierig eine Aufgabe ist, ich fange damit an. Wenn ich nach fünf Minuten merke, dass es keinen Sinn macht (warum auch immer), höre ich auf und widme mich einer anderen Angelegenheit. Der Grund hinter diesem Vorgehen ist simpel: In den allermeisten Fällen "fürchten" wir uns vor der Aufgabe selbst - nicht davor, sie tatsächlich auszuführen.

Das Paradebeispiel kennst du sicherlich noch aus deiner Schulzeit. Vor einer wichtigen Prüfung hast du dich hoffentlich umfangreich darauf vorbereitet. Und trotzdem ist die Nacht davor eine Katastrophe und die Anspannung groß. Sitzt du jedoch erst einmal im Raum und hast den Zettel vor dir liegen, wendet sich das Blatt und wir gehen in den Fokusmodus über.

Für gewöhnlich ärgern wir uns nach der Prüfung über die eigene Panikmache und geloben Besserung. Mein Rat ist daher: Egal wie unbequem eine Sache ist, fang einfach mal für wenige Minuten an und du wirst merken, dass es Schlimmeres gibt. Nach Erledigung freuen wir uns umso mehr die Komfortzone verlassen zu haben, unser Gehirn schüttet eine Menge Endorphine aus.

Fazit

Ich bin kein Produktivitäts-Guru oder möchte dir irgendwelche Dienstleistungen in diesem Bereich andrehen. Durch einige Umstellungen in meinem Leben konnte ich in den vergangenen Jahren meine Arbeitsleitung deutlich verbessern, gleichzeitig die Anzahl der Stunden reduzieren. Ich arbeite mittlerweile effizienter und konzentrierter an meinen Kundenprojekten.

Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere Tipp dich auch nach vorne bringen wird, ganz egal an welchem Punkt du derzeit stehst. Den ersten wichtigen Schritt hast du bereits gemacht, denn du hast erkannt, dass es scheinbar ein Problem gibt, für welches du nach einer entsprechenden Lösung suchst. Jede Änderung ist anstrengend, unbequem und kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sie verinnerlicht ist.

Trotzdem kann sie deine Lebensqualität verbessern, wenn du diese Änderung wirklich in dein Leben integrieren möchtest. Dafür wünsche ich dir nur das Allerbeste! Hole das Maximum aus deinem Leben, wir werden nicht jünger.

Steve von wyreframe
Webdesigner
* Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird zwar nur die männliche Form genannt, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint. Menschen jeglichen Geschlechts sind mir als Leser*innen herzlich willkommen 🌈❤️

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