10 Dinge, die Nutzer an deiner Website nerven

Was haben XXL-Pop-ups, automatisch startende Videos und kilometerlange Formulare gemeinsam? Sie nerven gewaltig auf Websites und sollten im Interesse der Nutzerzufriedenheit deiner Webseitenbesucher* gemieden werden. Sieben weitere No-gos und passende Lösungen habe ich dir zusammengetragen.

Veröffentlicht am
22
.
September
2021
Aktualisiert am
.
Lesedauer
12 Minuten
Kategorie
UX Design
Darum gehts
  • Auch wenn jeder Internetnutzer anders tickt, diese Liste ist mit den größten Nervensägen gefüllt
  • Damit du es besser machst, hat jeder Punkt einen passenden Lösungsansatz

Übergroße, nervige Pop-ups

Folgendes Szenario kennt wahrscheinlich jeder Internetnutzer: Du möchtest eine Website verlassen und bist mit der Maus fast auf dem "X" angekommen. Plötzlich öffnet sich unerwartet ein überdimensioniertes Pop-up mit der Aufforderung, sich für den Newsletter anzumelden. Ähhh, nein? Dieser letzte verzweifelte Schrei nach Abonnenten / Verkäufen / whatever mag teilweise funktionieren, jedoch halte ich diese Methode für fragwürdig.

Pop-ups haben im Internet eine lange Geschichte hinter sich und es hat einen guten Grund, dass diverse Pop-up-Blocker zu den meistbenutzten Browser-Erweiterungen gehören. Fast jeder vierte Deutsche ärgert sich über einfahrende Werbung und hat einen entsprechenden Blocker im Einsatz.

Meine Lösung

Möchte ein Besucher deine Website verlassen, lass ihn ziehen. Du kannst auch an anderen Stellen innerhalb deines Contents auf Angebote, Newsletter und Co. aufmerksam machen. Ich bin der Meinung, dass Pop-ups einen wirklichen Sinn haben sollen. Das können beispielsweise die Cookie-Boxen oder dringende Nachrichten bei Ausfall der Telefonzentrale sein. Nicht aber der 15% Rabatt auf dein neues eBook.

Keyword Stuffing

Keyword was? Unter Keyword Stuffing versteht man in der Marketing-Welt die ungewöhnlich häufige Verwendung eines bestimmten Keywords. Damit soll den Suchmaschinen klar gemacht werden, dass der Inhalt wirklich relevant für dieses eine Thema ist. Problem nur: Das Ganze funktioniert schon lange nicht mehr so. Die Algorithmen der Suchmaschinen haben sich weiterentwickelt und erkennen diese Vorgehensweise sofort.

In den 90er-Jahren war es üblich, möglichst viele verschiedene Keywords in einem Text unterzubringen. Ganz pfiffige Webmaster versteckten diese Keywords auch gern hinter Boxen oder mit transparenter Schriftfarbe - der User bekam davon also erst einmal nichts zu sehen. Google und Co. scannt eine Website jedoch nicht wie ein Mensch, sondern kann nur den Quellcode auslesen und bewerten. Auf diesem Wege schafften es viele unseriöse Websites auf Top-Positionen in den Suchergebnissen.

Glücklicherweise hat Keyword Stuffing seit einigen Jahren keinen Einfluss mehr auf das Ranking. Auch haben die Suchmaschinen gelernt, mit Nutzerfeedback umzugehen. Die Algorithmen entwickeln sich stets weiter und erhalten mit jedem Update weitere Funktionen.

Meine Lösung

Schreibe deine Inhalte immer für den Nutzer und nicht für die Suchmaschinen. Der Besucher und seine Bedürfnisse sollten jederzeit im Zentrum stehen, um eine positive User Experience zu gewährleisten. Diese werden es dir mit einer längeren Verweildauer und weiteren positiven Ranking-Signalen danken.

"Keyword" + "Ort" sind bekannte Wege, um in lokalen Suchergebnissen zu erscheinen. Dass dieser Text einfach furchtbar zu lesen ist, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

Kein Responsive Webdesign

Websites, welche im Jahr 2021 immer noch nicht für mobile Endgeräte optimiert wurden, nerven einfach. Knapp die Hälfte des gesamten Traffics wird über Smartphones generiert, in vielen Branchen sogar deutlich mehr.

Das Thema Responsive Webdesign wurde mit der Einführung moderner Smartphones und sinkenden Preisen für mobiles Datenvolumen immer relevanter. Zu Beginn haben viele Webmaster auf eine komplett eigenständige mobile Website gesetzt, welche dann über eine Subdomain aufgerufen wurde. Der Content musste auf diese Weise sowohl auf der Desktop-Seite als auch auf der responsiven Website eingefügt werden.

Diese Zeiten haben wir schon lange hinter uns gelassen. Heutzutage fangen die meisten Web- und UX-Designer mit der mobilen Website an und setzen diese erst anschließend für die größeren Desktop-Varianten um. Dieser Ansatz nennt sich "Mobile First". Das Design wird für die gängigen Pixelbreiten (sog. Breakpoints) definiert. Im Idealfall erhältst du auf verschiedenen Endgeräten jeweils ein anderes Webdesign.

So hast du zum Beispiel auf dem Desktop ein dreispaltiges Layout, auf dem Tablet zwei Spalten und auf dem Smartphone nur noch eine einzige Spalte. Die Website erkennt sofort die Breite deines Displays und zeigt dir die optimale Version.

Um es auf den Punkt zu bringen: Deine Website muss auf mobilen Geräten top aussehen! Seit März 2021 setzt Marktführer Google auf Mobile First. Websites, welche nicht Responsive sind, fliegen aus den Suchergebnissen. Gute Rankings für veraltete Seiten sind daher nicht mehr möglich.

Mit einer optimierten Website steigt die Usability und damit gleichzeitig die Nutzererfahrung. Sie gehören heutzutage zum Standard eines jeden Web- oder UX-Designers. Eine nicht-optimierte Website erkennst du auf einem mobilen Endgerät (Tablet, Smartphone) daran, dass du mit deinen Fingern erst einmal zoomen musst, um Inhalte lesen zu können.

Meine Lösung

Ist deine Website noch nicht optimiert, solltest du nun daran arbeiten. Suche dir Hilfe von einem professionellen Webdesigner, welcher dir bei der Umsetzung unter die Arme greifen kann. Alternativ kannst du dir mit einem Website-Baukasten eine neue Internetseite in Eigenregie erstellen. Letzteres spart Kosten, bedarf jedoch einiges an eigener Arbeit.

Autoplay-Videos (mit Sound)

Es gibt nur wenig Peinlicheres, als im Büro einen auf hart arbeitenden Mitarbeiter zu machen, um dann mit einem automatisch abspielenden Video entlarvt zu werden. Immer mehr News-Portale setzen auf Videos, welche nach Seitenaufruf sofort starten und den ungewünschten Sound gleich mitliefern. In den meisten Fällen gibt es dann erst mindestens 30 Sekunden Werbung.

Im 2014 Web Usability Report gaben stolze 93% der Befragten an, dass sie Autoplay-Content als besonders störend empfinden. Der Nutzer wird in diesem Fall unnötig von seiner eigentlichen Handlung abgelenkt und muss zudem das Video pausieren bzw. den Sound ausstellen.

Meine Lösung

Selbstverständlich kannst du für deine Leser relevanten Video-Content bereitstellen. Jedoch sollten diese selbst über den Konsum entscheiden. Verzichte daher auf das automatische Abspielen dieser Inhalte. Damit sparst du deinem Webseitenbesucher Zeit, Nerven und einen eventuell peinlichen Moment.

Schlechte Gestaltung

Deine Website muss garantiert kein Kunstwerk sein, das erwartet auch niemand. Jedoch sollte sie den gängigen Gestaltungsregeln folgen. Das bedeutet: Eine passende Schriftgröße, einen guten Kontrast zwischen Hintergrund- und Schriftfarbe, eine ordentliche Lesbarkeit der einzelnen Absätze und der verwendeten Schriftarten.

Deine Texte sollten eine Mindestgröße von 16px haben, längere Paragrafen linksbündig orientiert sein. Vermeide unlesbare Fonts wie Brush Script oder Papyrus. Auch die berühmt-berüchtigte Comic Sans mag auf einer Einladung für den nächsten Kindergeburtstag lustig aussehen (nein, nicht einmal da!), im Internet hat diese jedoch nichts zu suchen.

Ein guter Kontrast erhöht automatisch die Lesbarkeit und somit die User Experience. Denk immer daran, dass auch Menschen mit schlechteren Augen deine Website besuchen könnten. Diese möchtest du nicht vor den Kopf stoßen, oder? Setze daher auf einen sogenannten Contrast Checker. Gebe einfach Schrift- und Hintergrundfarbe ein und sofort erhältst du ein Ergebnis. Dieses sollte für eine optimale Lesbarkeit den Wert von 7.00 nicht unterschreiten. Die maximale Ausbeute liegt übrigens bei 21.

Endlose Formulare

Mal eben eine Frage über das Kontaktformular senden? In den meisten Fällen kein Problem. Doof, wenn du dafür wirklich alle Informationen über dich rausrücken musst. Das dauert nicht nur ewig, ist meist auch total unnötig. Mit jedem Feld wachsen auch die Bedenken, denn wofür benötigt der Betreiber der Website all diese Daten? Erhalte ich ungewünschte Anrufe oder Spam-Emails?

Mein eigenes Projektanfrage-Formular reduzierte ich vor wenigen Wochen von 13 auf sieben Fragen. Dies hatte eine Erhöhung der Anfragen zur Folge. Trotzdem erhalte ich immer noch essenzielle Informationen über Projektziele und Umfang.

Meine Lösung

Gestalte deine Formulare so schlank wie möglich. Fordere deinen Webseitenbesucher auf, die wirklich relevantesten Informationen einzugeben. Zeige deinen Nutzer, warum du diese Daten erhebst und inwiefern du sie verwerten wirst. Baue zur Not dein Formular um und lass es nach wenig Input aussehen. Dies kannst du zum Beispiel mithilfe eines Multi-Step-Formulars erreichen. Hier beantwortet der Nutzer eine Frage nach der anderen und wird nicht sofort mit 20 Feldern abgeschreckt.

Dieses Formular fragt nicht mehr Daten über den Nutzer ab, als wirklich zwingend notwendig.

Zu lange Ladezeiten deiner Website

Wir alle möchten unsere Bedürfnisse im Netz möglichst schnell befriedigen. Lange Ladezeiten stehen uns dabei viel zu oft im Weg und sind der Grund für eine erhöhte Absprungrate. Im Idealfall sollte deine Website innerhalb von zwei Sekunden startklar sein - mobil sollte es nicht länger als drei Sekunden dauern.

Eine interessante Statistik von 2017 besagt, dass die Bounce Rate (Absprungrate) sich um 32% erhöht, wenn die Ladezeit sich von einer auf drei Sekunden verlängert. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen, sodass ich seit zwei Jahren auf ein schlankes System setze und meine Websites bei schnellen Providern hoste.

Auch Google hat das Probleme mit langen Ladezeiten erkannt und daraufhin im Mai 2020 die Core Web Vitals eingeführt. Diese beinhalten einige technischen Faktoren wie mobile friendliness (responsive Webdesign), eine sichere Verbindung (SSL-Zertifikat), Reaktionszeit des Servers und die tatsächliche Ladegeschwindigkeit der Website. Im Jahr 2021 wurden die Core Web Vitals dann ein relevanter Rankingfaktor.

Meine Lösung

Mache dich zuerst mit den Core Web Vitals von Google vertraut. Um einen generellen Überblick zu erhalten, kannst du die kostenfreien Tools PageSpeed Insights von Google und den Website Performance Tester von GTmetrix verwenden. Beide Dienste geben dir wertvolle Statistiken und Tipps zur Optimierung der Geschwindigkeit.

In den meisten Fällen kannst du mit folgenden (einfachen) Tipps schon einiges rausholen:

Optimiere die Dateigröße deiner Bilder. Nicht selten werden Bilder mit mehreren Megabytes hochgeladen und auf die Website eingebunden. Das macht die Seite extrem langsam, denn auch diese Grafiken müssen erst einmal geladen und gerendert werden. Mache dir zudem klar, wie groß die Images in Pixeln sein müssen. Ein Icon mit 512px ist eher die absolute Ausnahme. Vor dem Upload optimierst du jede Grafik verlustfrei mit dem kostenlosen Tool TinyPNG.

Hast du derzeit das Content Management System WordPress in Verwendung, kannst du durch die Installation eines Performance-Plug-ins wie WP Rocket oder W3 Total Cache die Ladezeit verbessern. Diese komprimieren Code und aktivieren mehrere Caching-Optionen, sodass sich dies positiv auf die Ladegeschwindigkeit deiner Website auswirkt. Unbedingt beachten: Features wie "minify CSS" oder "minify jScript" setzen technisches Know-how voraus und sollten nicht ohne ein Backup deiner Seite durchgeführt werden.

Investiere in einen schnellen Server. Manche Unternehmen geben Unsummen für eine neue Website aus und hosten diese dann auf einen vollgepackten Server. Damit sparst du am völlig falschen Ende, denn ein überlasteter Host ist immer der Flaschenhals. Die besten Erfahrungen habe ich bisher im deutschsprachigen Raum mit All-inkl gemacht. Meine eigene Website hoste ich derzeit bei Webflow selbst. Hier kommt ein sogenanntes Content Delivery Network zum Einsatz, welches die Reaktionszeit noch einmal verbessert und eine erhöhte Ausfallsicherheit nach sich zieht.

Stockfotos

Jeder kennt Hide the Pain-Harold und ähnliche Perlen des Internets: Stockfotos. Diese künstlich gestellten Fotos sind für mich persönlich der absolute Horror. Damit stehe ich nicht alleine, denn laut einer Umfrage sind 67% der Befragten der Meinung, dass qualitativ hochwertige und reale Bilder "very important" bei einer Kaufentscheidung sind.

Stockfotos begegnen uns sehr häufig und eigentlich fast überall: in Magazinen, auf jeder zweiten Unternehmensseite oder auf Flyern, welche wir in der Innenstadt ungefragt in die Hand gedrückt bekommen. Meist sind Menschen in emotionalen Momenten darauf zu sehen. Nicht selten schauen sie dabei straight in die Kamera - es wirkt einfach gestellt.

"Aber Steve, du verwendest doch selbst solche Bilder!!11!" - das ist korrekt! Die Themenbilder meiner Blogartikel sind allesamt Stockfotos. Trotzdem sehen die meisten authentisch aus bzw. zeigen einfach ein Produkt. Dagegen spricht erst einmal rein gar nichts.

Ein weiterer Nachteil von Stockfotos: Du hast absolut keine Ahnung, auf welchen Seiten die Bilder ebenfalls verwendet werden. Mit der umgekehrten Bildersuche lässt sich das aber schnell in Erfahrung bringen.

Meine Lösung

Arbeite mit einem professionellen Fotografen zusammen und zeige deinen Webseitenbesuchern dich und dein Unternehmen. Dadurch lernen Nutzer dich besser kennen und können auf diesem Weg Vertrauen in deine Marke aufbauen. Die Fotos müssen keine gestellten Sachen sein, normale Impressionen aus deinem Arbeitsalltag sind völlig ausreichend. Seid ihr ein größeres Team, solltet ihr zudem in schöne Mitarbeiterfotos investieren. So präsentiert ihr euch in der Öffentlichkeit als breite Crew, welche professionell aufgestellt ist.

Wenn der Versicherungsvertreter wieder anruft - die klassische Reaktion, festgehalten in einem typischen Stockfoto

Unendlich lange Wege zum Ziel

Folgendes ist mir erst vor wenigen Tagen passiert. Ich wäre beinahe dem Kaufrausch verfallen und wollte in ein zweites Setup, bestehend aus Mac Mini und neuem Monitor investieren. Ich betrieb ein wenig Preisrecherche und fand einen Händler (bei Amazon waren beide Produkte nicht vorrätig) mit guten Konditionen und beiden Artikeln auf Lager. Alles schnell in den Warenkorb geschmissen und zum Checkout.

Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Zuerst sollte ich einen neuen Account anlegen (Hallo "Kauf als Gast"-Möglichkeit, ich vermisse dich). Daten eingegeben - auf Bestätigungslink warten. Zwei Minuten. Fünf Minuten. Zehn. Keine Mail, kein Link. Weder im Eingang noch im Spam-Ordner.

Nach einer halben Stunde kam der Link dann. Account freigeschaltet - Warenkorb leer. Beide Artikel wieder ins Körbchen gelegt und erneut zum Checkout. Anschließend durchlief ich die Schleife des Upsellings. Hier eine Garantieverlängerung, da ein HDMI-Kabel. Ein Mac Mini? Dann wirst du wohl noch die passende Tastatur und Maus brauchen, die sind nämlich nicht dabei. Ach ja, wusstest du, dass der Mini auch nur gaaanz wenige Anschlüsse hat? Gönn dir mal einen passenden Hub, um das Problem zu lösen. Ich wurde ACHT (!!!) Mal gefragt, ob ich nicht noch etwas Zubehör kaufen möchte.

Als ich die Ware dann als Geschäftskunde erwerben wollte, musste ich die Umsatzsteuer-ID eingeben. Danach kam die Meldung, dass diese erst geprüft werden muss. Dauert maximal 48 Stunden. Ich war weg und habe auf einen Kauf verzichtet.

Solche unnötigen Aktionen nerven gewaltig und führen zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Kaufabbruchs. Im oben beschriebenen Szenario hatte ich die Kreditkarte bereits in der Hand, ich wollte das Geld ausgeben - aber der Händler ließ es einfach nicht zu.

Meine Lösung

Mache es Besuchern deiner Website so einfach wie nur möglich an ihr Ziel zu gelangen. Dafür musst du nicht einmal einen Shop betreiben. Als Dienstleister habe ich ein Projektanfrage-Formular. Kleines Ding, große Wirkung. Das Ausfüllen dauert keine fünf Minuten und die Anfrage landet in meinem Postfach. Dabei konzentriere ich mich auf die wirklich relevanten Dinge: Name, Unternehmen, E-Mail, Ziel und Dauer des Projekts.

Eine gute Navigation fördert eine schnelle Zielführung. Verzichte auf eine unübersichtliche Darstellung und tiefe Linkbäume. Zeige schnell und deutlich, wer du bist und was du machst. Jede Website soll ein bestimmtes Ziel erreichen. Meist geht es dabei um die kleinste Violine der Welt: um Cash! Kein Unternehmen investiert Tausende Euro, um einfach nur eine hübsche Website zu haben. Also hast du auch das Recht, deinen Besuchern zu zeigen, welche Handlungen du von ihnen erwartest.

Apple platziert auf jeder Produktseite einen "Kaufen"-Button, welcher optisch sofort ins Auge sticht. Auch das Upselling geht bei Apple deutlich angenehmer von der Hand - alles bleibt auf einer einzigen Seite und dauert maximal drei Minuten.

Als Händler solltest du also für einen einfachen Kaufabschluss sorgen. Gäste-Zugang, transparente Lieferkonditionen und eine breite Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten senken die Absprungrate bereits deutlich. Halte auch die Pflichtfelder im Sign-up-Prozess so schlank wie nur möglich. Sind Geburtsdatum und Telefonnummer wirklich zwingend notwendig? Falls nicht, lass es.

Tote Links auf deinen Seiten (404)

Der Status-Code 404 bedeutet, dass eine Seite oder ein Dokument an der Zieladresse nicht gefunden werden kann. Meist lässt sich der Fehler schnell analysieren. Der Webmaster der Zielseite hat die Datei gelöscht oder es handelt sich um eine fehlerhafte URL. Egal welche der beiden Varianten vorkommen: Sie nerven Besucher und sorgen für eine negative Nutzererfahrung. 404-Fehler sind wahre Zeitfresser, denn der Nutzer muss das geöffnete Tab schließen und sich wieder zum vorherigen Fenster navigieren.

Meine Lösung

Grundsätzlich solltest du deine ausgehenden Links immer im Blick haben. Dabei helfen dir SEO-Tools wie Ryte, XOVI und SEMrush. Diese überprüfen sowohl interne als auch externe Links regelmäßig und senden dir sofort eine Mitteilung, falls ein Fehler vorliegen sollte. In der Google Search Console kannst du ebenfalls einen Blick auf die Verlinkung werfen. Dort werden dir fehlerhafte Seiten-URL's angezeigt, welche es anschließend zu reparieren gilt.

Eine weitere kostenfreie Alternative ist das Broken Link Checking Tool, welches entweder deine gesamte Website oder eine einzelne Seite nach defekten Links scannt. Sollte ein Link tatsächlich einen 404 Status-Code zurückmelden, kannst du diesen entweder reparieren oder komplett entfernen.

Möchtest du selbst Inhalte auf deiner Website löschen, solltest du zwingend eine 301-Weiterleitung auf ähnlichen Content einrichten. Dieser zeigt Google und allen weiteren Suchmaschinen, dass der gewünschte Inhalt an dieser Stelle nicht mehr verfügbar ist, jedoch aber auf einer anderen Seite dauerhaft gefunden werden kann. Der Fachbegriff für diesen Status-Code lautet "301 Moved Permanently". Für temporäre Weiterleitungen gibt es den Code "302 Moved Temporarily".

Ist kein relevanter Content vorhanden, kannst du den Suchmaschinen mitteilen, dass der Inhalt nicht mehr existiert. Die Crawler werden diese Seite dann aus ihren Suchergebnissen löschen. Der hierfür benötigte Status-Code lautet "410 Gone".

Wie du eine 301-Weiterleitung auf deiner Website einrichtest, erfährst du im Artikel von seo-summary.de.

Fazit

Du hast deine eigene Website in einem der Punkte wiedererkannt? Keine Panik, das kommt vor und ist kein Weltuntergang. Die meisten nervigen "Features" lassen sich schnell und unkompliziert beseitigen. Den ersten richtigen Schritt machst du, indem du deine Seite an den Erwartungen und Bedürfnissen deiner Webseitenbesucher anpasst. Falls du mit der Umsetzung Probleme oder einfach keine zeitlichen Kapazitäten hast, hole dir professionelle Hilfe ins Boot.

Und selbst wenn du gleich mehrere der oben aufgezählten Punkte erfüllst, muss dies nicht automatisch in einen kompletten Relaunch deiner Website enden. Hole dir bei der Auftragsvergabe grundsätzlich eine zweite Meinung ein.

Steve von wyreframe
Webdesigner
* Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird zwar nur die männliche Form genannt, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint. Menschen jeglichen Geschlechts sind mir als Leser*innen herzlich willkommen 🌈❤️

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