Vier Website-Tools im Fokus: WordPress, Wix & Webflow

Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über die wichtigsten Website-Tools sowie deren Vor- und Nachteile und Einsatzgebiete. Dabei ist es ganz egal, ob du ein professioneller Webdesigner oder Anfänger bist.

Veröffentlicht am
05
.
July
2021
Aktualisiert am
20
.
October
2022
Lesedauer
21 Minuten
Kategorie
Webflow
Darum gehts
  •  Vier verschiedene Tools im Portrait, die den größtem Teil des Marktes unter sich aufteilen
  • No-Code-Tools wie Wix, Squarespace und Webflow haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und werden für WordPress eine echte Bedrohung

In den vergangenen Jahren wurde es immer einfacher, die eigene Idee oder Unternehmen ins Internet zu bringen. Wurde damals ein Webentwickler* für die Umsetzung einer Internetseite benötigt, schiebt man sich heute kinderleicht die Website zusammen.

Content Management Systeme wie WordPress oder TYPO3 drängten klassisch programmierte Seiten immer mehr ins Aus und übernahmen die Mehrheit im World Wide Web. Viele Entwickler machten es sich zur Aufgabe, die Erstellung einer Internetseite so einfach wie nur möglich zu gestalten und somit die Tür zu einer neuen Zielgruppe aufzustoßen.

Mit verschiedenen Website-Baukästen wurde es auch für Menschen ohne Design- oder Programmierkenntnisse ermöglicht, eine Webpage zu realisieren. Im Laufe der Jahre entstanden aus einfachen Baukästen komplexe und umfangreiche Tools. Einige konnten sich etablieren, andere konnten sich nicht gegen die harte Konkurrenz durchsetzen. In diesem Artikel erhältst du einen guten Überblick, die Vor- und Nachteile über vier Lösungen, die es geschafft haben, sich aus der grauen Masse abzuheben: WordPress, Wix, Squarespace und Webflow.

WordPress

Bei WordPress handelt es sich um das mit Abstand bekannteste und weit verbreitete Content Management System (CMS) der Welt. Es wurde 2003 von Matthew Mullenweg entwickelt und diente ursprünglich als reines System für Weblogs.

Damals wie heute handelt es sich bei WordPress um ein Open-Source-Projekt. Das bedeutet, dass der Quellcode von Dritten eingesehen und bearbeitet werden kann. Somit haben auch kleinere Entwickler die Möglichkeit, sich an der Weiterentwicklung von WordPress zu beteiligen.

In den vergangenen Jahren erlebte das CMS aufgrund seiner einfachen Handhabung einen wahrhaften Boom unter Webentwicklern. Im Jahr 2020 basierten über 30% aller Websites auf dem WordPress-System, Tendenz stark steigend. Ein reines Blog-Tool ist WordPress dabei längst nicht mehr.

Mittlerweile haben Unternehmen und Shopbetreiber das Tool für sich entdeckt. Einer der Hauptgründe für die Beliebtheit ist die einfache Funktionserweiterung durch die Installation von Plug-ins, wovon über 55.000 existieren. Dies ist Fluch und Segen zugleich, denn eben diese sorgen schnell für Kompatibilitätsprobleme nach Updates und eine gewisse Abhängigkeit.

Herausragende Entwickler generieren durch den Verkauf von Erweiterungen einen Jahresumsatz im siebenstelligen Bereich. Die Nutzung von WordPress ist kostenlos, die Installation erfolgt in der Regel auf einem gemieteten Webserver.

Hier offenbart sich ein gravierender Nachteil: Das CMS erfordert enorm viel Eigenverantwortung. Back-ups müssen erstellt und verwaltet werden, Server- und Systemupdates sollten ebenfalls regelmäßig vorgenommen werden. Dies setzt ein gewisses technisches Know-how voraus.

Screenshot des WordPress-Backends.
Bildbeschreibung: Das Backend von WordPress ist bei minimaler Nutzung aufgeräumt und alle wichtigen Funktionen lassen sich schnell finden. Sobald mehrere Plug-ins installiert werden, ändert sich dies leider.

Aufgrund der hohen Verbreitung und dem offenen Code von WordPress kommt es immer wieder zu Hackerangriffen. Obwohl die Community versucht, Sicherheitslücken schnell zu schließen, wird die Angriffsfläche mit jedem Plug-in ein Stück größer.

So gab es im Frühjahr 2020 einen Hack über das Plug-in „Duplicator“. Hacker fanden eine Schwachstelle im Code und nutzen diese am gleichen Tag aus, Millionen Webseiten waren betroffen und infiziert. Besucher wurden auf fremde Scam-Seiten weitergeleitet und zu verschiedenen Handlungen aufgefordert. Neben den Plug-ins werden auch fertige Website-Templates angeboten.

Hierbei handelt es sich um eine komplett programmierte Website, die nur noch mit eigenem Content gefüllt werden muss. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld, denn Templates sind bereits für wenige Euro erhältlich.

Weitere nennenswerte Punkte

  • Online sind extrem viele Ressourcen zum Thema WordPress verfügbar. Darunter zähle ich Tutorials, Online-Kurse, Freelancer, Agenturen und Foren
  • sogenannte Page Builder wie DIVI und Elementor machen es Nutzer ohne Entwickler-Background möglich, eine Website zu erstellen
  • anders als bei Wix oder Squarespace behältst du die volle Kontrolle, da die Daten auf deinem Server liegen und nicht mit Dritten geteilt werden (es sei denn du willst es)
  • das Backend benötigt eine gewisse Einarbeitung, besonders Einsteiger ohne technischen Hintergrund werden sich schnell überfordert fühlen. Hier empfehle ich die Zusammenarbeit mit einem Profi oder die Nutzung eines Website-Baukasten
  • Suchmaschinenoptimierung ist bei WordPress immer ein Thema: Ich persönlich finde die Funktionen im Vergleich zur Konkurrenz mager. Durch verschiedene Plug-ins lässt sich der Umfang jedoch unkompliziert erweitern

Videobeschreibung: Im Frühjahr 2021 startete Wix.com eine Offensive gegen WordPress. Teil davon waren verschiedene Videos. Der Schuss ging jedoch nach hinten los, die WordPress-Community wehrte sich und ein Shitstorm überkam Wix. Die Kommentare unter den Videos: Weltklasse!

Wix

Wix.com wurde 2006 in Tel Aviv, Israel gegründet und mauserte sich innerhalb weniger Jahre zum weltweit größten Website-Baukastensystem. In vielen Werbekampagnen wird der Hauptkonkurrent, WordPress, direkt angegriffen und teilweise sogar verhöhnt.

Das aggressive Marketing scheint zu funktionieren: Das Unternehmen bricht gefühlt jedes Quartal neue Unternehmensrekorde, schreibt aber häufig Verluste.

Wix richtet sich dabei vor allem an Einsteiger, die ohne großen Aufwand eine eigene Internetseite erstellen möchten. Und genau dies funktioniert überraschend gut. Der Dienst bietet seinen Mitgliedern eine Auswahl von über 500 kostenlosen Designvorlagen und jede Menge Erweiterungen.

Dank einer künstlichen Intelligenz kann der Nutzer sich in wenigen Schritten eine einzigartige Website erstellen lassen. Diese sehen am Ende auch gar nicht so schlecht aus und erfüllen ihren Zweck allemal.

Weiterer Pluspunkt: Das gesamte Tool gibt es in deutscher Sprache. Die Einarbeitung ist kinderleicht und die Arbeit im übersichtlichen Backend macht auch nach Stunden noch richtig Spaß.

Gibt es doch mal Ärger, steht der deutsche Support für Rückfragen bereit. Der englischsprachige Support ist sogar rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erreichbar – stark!

Selbst umfangreiche Projekte meistert Wix mit 3rd Party Erweiterungen problemlos. Auf diesem Wege können ohne großes technisches Know-how richtige Mitgliederbereiche für eine geschlossene Community erstellt werden.

Screenshot der Wix-Designauswahl.
Bildbeschreibung: Wix veröffentlicht wöchentlich neue Designs für seine Nutzer. Diese lassen sich in einer Bibliothek ansehen und kopieren.

Auch Events oder Multi-Language-Sites lassen sich einfach anlegen und verwalten. Die Möglichkeiten sind hier nahezu unbegrenzt. Eine weitere Stärke ist das integrierte Analyse-Tool für die Suchmaschinenoptimierung. Weiterleitungen, Seitentitel und Seitenbeschreibung sind selbstverständlich an Board. Der wahre Schatz liegt jedoch im Tool „Wix Web Analytics“.

Ähnlich wie bei Google Analytics werden hier eine Menge Daten und Statistiken über die Webseitenbesucher und deren Verhalten auf der Seite zusammengetragen. Wix hat die Komplexität von Analytics verstanden und ihr eigenes Tool deutlich einfacher gestaltet. Die Insights sind trotzdem umfangreich und bieten auch Shopbetreiber viele Statistiken.

Kommen wir zu den Nachteilen: Manche Designs wirken ein wenig altbacken und somit nicht professionell. Hier kommt ein entscheidender Faktor ins Spiel: Während das Design in der Vorschau noch sehr modern und ansprechend wirkt, so sieht es mit eigenem Content und weniger professionellen Bildern anders aus.

Dieses Problem teilen jedoch alle Templates, egal ob bei WordPress, Wix oder Squarespace. Wix-Websites können in ihrer Navigation maximal drei Level tief sein, was gleichzeitig bedeutet, dass der Baukasten für größere Unternehmensseiten keine ernsthafte Option darstellt.

Ambitionierte Blogger werden mit Wix wahrscheinlich nicht glücklich, denn die Möglichkeiten sind im Vergleich zur direkten Konkurrenz limitiert. Für einen Hobbyblog ist Wix und sein einfacher Editor jedoch vollkommen ausreichend und erfüllt seinen Zweck.

Weitere nennenswerte Punkte

  • neben vielen bezahlten Paketen bietet Wix einen kostenlosen Tarif an. Dabei handelt es sich nicht um eine Testversion, sondern um einen vollwertigen Account
  • wahrscheinlich war es nie einfacher, einen eigenen Online-Shop zu erstellen und Produkte zu verkaufen
  • im Backend findet sich ein ganzer Bereich zum Thema Datenschutz
  • viele Möglichkeiten, die erstellten Seiten zu sichern
  • ein externes Back-up ist leider nicht möglich
  • große Seiten bringen den Editor manchmal enorm ins Schwitzen. Die Entwickler verbessern die Performance jedoch stetig

Screenshot des Wix-Design-Editors.
Bildbeschreibung: Dank des intuitiven Editors können auch Anfänger ohne technisches Wissen schnell eine eigene Seite erstellen und online gehen. Wix hilft dem Nutzer dank künstlicher Intelligenz automatisch Websites zu generieren.

Squarespace

Wenn du regelmäßig YouTube-Videos von englischsprachigen Creatives konsumierst, wirst du sicherlich schon von Squarespace gehört haben. Das New Yorker Unternehmen geht gerne Kooperationen mit führenden Influencern ein und erfreut sich bei Fotografen besonderer Beliebtheit.

Die Amerikaner können dabei auf eine Zahl von 3 Millionen Kunden blicken. Ähnlich wie bei Wix handelt es sich bei Squarespace um einen Website-Baukasten, beide Unternehmen stehen also in direkter Konkurrenz zueinander.

Überzeugen kann das Tool durch seine enorme Flexibilität: Shops, Unternehmensseiten, Portfolios – alles kein Problem und dank eines Schritt-für-Schritt Konfigurators schnell erstellt. Squarespace basiert dabei auf einer Web-App, kann also mit allen gängigen Browser verwendet werden.

Mobile Nutzer haben die Möglichkeit, die kostenlose iOS- oder Android-App zu installieren und ihre Website auch unterwegs anzupassen.

Der Kunde hat die Wahl zwischen 100 hochwertigen vorgefertigten Designs, die wirklich alle Bereiche abdecken und individuell angepasst werden können. Dank eines intuitiven (deutschsprachigen) Editors ist dies auch sehr einfach und innerhalb weniger Minuten gelernt. Dies ist bei Lösungen wie Webflow und WordPress deutlich komplizierter.

Besonders Blogger sollten ein Auge auf Squarespace werfen, denn die Blogging-Funktionen sind überdurchschnittlich gut und können mit denen von WordPress locker mithalten.

Lobenswert sind die unzähligen Erweiterungen, welche gegen einen kleinen monatlichen Preis hinzugebucht werden können:

  • Newsletter-Tool ab 5€/Monat
  • Kalender-Tool ab 13€/Monat
  • Mitgliederbereich ab 8€/Monat

Für wen eignet sich Squarespace nun eigentlich? Kann ich damit auch meine Unternehmensseite mit 500+ Seiten bei Squarespace erstellen und hosten? Theoretisch ist das möglich, denn du kannst bis zu 1000 Unterseiten anlegen.

Diese Anzahl sollte auch für umfangreichere Projekte ausreichend sein. Bedenke jedoch, dass die Seite nicht auf deinem eigenen Server liegt, sondern immer bei Squarespace gehostet werden muss. Eine Exportfunktion gibt es derweil noch nicht.

Screenshot der verschiedenen Templates, welche Squarespace anbietet.
Bildbeschreibung: Wunderschöne Layouts. Nicht weniger ist der eigene Anspruch bei Squarespace. Auch wenn es weniger Templates gibt, die vorhandenen sind für alle Zwecke ausreichend.

Zudem ist die Tiefe der Navigation auf 2 limitiert, was viele größere Unternehmen mit vielen Unterseiten abschreckend sein könnte. Hier geben sich Squarespace und Wix keine Blöße. Trotzdem hat Squarespace meiner Meinung nach im eCommerce-Bereich die Nase leicht vorn.

Die Preise für ein Shop-System fangen bei 17€ monatlich für den Business-Plan an. Ich empfehle Shopbetreibern jedoch, den BASIS-E-Commerce-Plan in Erwägung zu ziehen, da hier die Transaktionsgebühren von 3% wegfallen.

Ab dem Business-Tarif lässt Squarespace einen $100 Google Ads Gutschein springen. 💸

Der Squaresace-Editor ist zwar einfach zu verstehen und die Bedienung macht Spaß, benötigt aber ein wenig Einarbeitungszeit, um sich zurechtzufinden. Die Ladezeiten der Designs sind ordentlich und machen auch auf mobilen Endgeräten eine gute Figur.

Zusammengefasst bieten die Amerikaner einen super Einstieg für kleines Geld. Außerdem gibt es eigentlich immer Gutscheincodes, um den monatlichen Preis noch ein wenig zu reduzieren.

Weitere nennenswerte Punkte

  • toller Kundensupport, per E-Mail auch in deutscher Sprache verfügbar
  • Squarespace spendiert seinen Kunden ein kostenloses SSL-Zertfikat für eine verschlüsselte Verbindung zwischen Nutzer und Website
  • für den perfekten Einstieg warten eine riesengroße Community und viele Tutorials
  • leider bietet das US-Unternehmen keinen kostenlosen Plan an – nach einer 14-tägigen Testversion muss gezahlt werden
  • für ein Abonnement ist eine Kreditkarte zwingend notwendig – ein externes Backup ist nur über Umwege möglich

Screenshot des Squarespace-Editors.
Bildbeschreibung: Der Squarespaces‘ Design-Editor überzeugt mit einem modernen User Interface und lässt sich auch über eine Smartphone-App bedienen.

Webflow

Die bisher vorgestellten Tools lassen sich nur schwer mit Webflow vergleichen, denn hierbei handelt es sich nicht um einen Website-Baukasten oder ein reines Content Management System, sondern um einen Online-Editor. Entwickelt wird Webflow seit 2012 in San Francisco.

Der Marktwert wird derzeit auf stolzen 4,5 Milliarden US-Dollar beziffert, was aber immer noch deutlich hinter dem geschätzten Wert von Squarespace (10 Milliarden US-Dollar) und Wix.com (10 Millarden US-Dollar) liegt.

Trotzdem erfreut sich Webflow in den letzten Jahren besonderer Beliebtheit bei Webentwicklern. Anders als bei einem klassischen Baukastensystem benötigt die Einarbeitung in dieses Tool ein wenig länger. Designer oder Entwickler mit HTML- und CCS-Kenntnissen werden sich schnell zurechtfinden.

Dies ist aber keine Pflicht, denn die US-Amerikaner bieten Einsteigern eine riesengroße Plattform, die Webflow University. Dort werden reale Projekte umgesetzt und nahezu jedes Feature wird genau erklärt. Ich war vor zwei Jahren auf der Suche nach einer Alternative zu WordPress.

Die bereits vorgestellten Lösungen kamen für mich leider nicht infrage. Bei Webflow überzeugte mich vor allem ein interessanter Punkt: Es handelt sich um ein geschlossenes System. Anders als bei WordPress gibt es keine Plug-ins, Updates werden automatisch ausgerollt, sodass es auch hier keine Crashes geben kann.

Zwar lassen sich Dienste über Schnittstellen verbinden, diese laufen jedoch weiterhin extern und werden ausschließlich auf die Seite eingebunden. Diese Vorgehensweise sorgt für einen sehr hohen Sicherheitsstandard.

Sollte doch einmal etwas schief gehen, lässt sich schnell ein Back-up wiederherstellen.

Der Nutzer arbeitet entweder mit dem Designer, in dem Einstellungen am Layout und Design vorgenommen werden oder aber mit dem Editor. Eben dieser Editor hat mich überzeugt, Webflow auch für Kundenaufträge zu nutzen, denn der Kunde kann Änderungen an der Seite easy selbst vornehmen – ganz ohne technisches Verständnis.

Die Überschrift soll verändert werden? In der Pressemitteilung fehlt noch ein Bild? Alles kein Problem und innerhalb weniger Sekunden erledigt. Dabei kann der Nutzer im Editor nichts falsch machen. Der verwendete Editor sieht auf den ersten Blick erst einmal altbacken aus, erfüllt aber seinen Zweck und gibt dem Webdesigner einen guten Überblick über die Einstellungen.

Screenshot der Projekteinstellungen in Webflow.
Bildbeschreibung: In den Projekteinstellungen können alle wichtigen Änderungen vorgenommen werden. Unter anderem gestaltet sich die Einbindung von Google Analytics als kinderleicht.

Webflow eignet sich nicht für jedes Projekt, das muss klar kommuniziert werden. Ein Newsportal würde ich zum Beispiel mit einem anderen Tool umsetzen. Einfache Blogs sind aber kein Problem, denn dank der CMS-Funktion lassen sich in Windeseile Einträge erstellen – das klappt einfacher als beim Platzhirschen WordPress.

Größere Unternehmensseiten bringen Webflow nicht ins Schwitzen, es gibt quasi keine Limits. Ein eigenes Analytics-Tool wie bei der Konkurrenz gibt es nicht, ein vorhandenes Google Analytics-Konto lässt sich in zwei Schritten integrieren.

Auch einen Mitgliederbereich oder eine Multi-Language-Funktion sucht man derzeit vergebens, stehen auf der Wunschliste der Community aber weit oben.

In Sachen Templates liegt Webflow noch hinter der Konkurrenz, dafür punktet man mit einem Showcase, in dem Community-Mitglieder ihre Designs vorstellen. Diese könnten für die Öffentlichkeit freigegeben werden, sodass andere User das gesamte Projekt kopieren und editieren können.

Ist die Website fertig, hat der Nutzer die Wahl zwischen einem Hosting-Paket (ab 12 US-Dollar / Monat) bei Webflow oder dem Export des Projektes. Websites mit dem Webflow-CMS können ausschließlich bei Webflow selbst gehostet und somit nicht exportiert werden.

Neugierig geworden? Webflow bietet eine dauerhaft kostenfreien Account-Plan an. In diesem können zwei Projekte mit jeweils zwei Unterseiten erstellt werden. Funktionen wie der Code-Export stehen in diesem Starter-Plan nicht zur Verfügung.

Ein Upgrade zum Lite-Account kostet 16 US-Dollar bei jährlicher bzw. 24 US-Dollar bei monatlicher Zahlung. Hierbei ist eine Kreditkarte Pflicht. Ein aktives Hosting ist in diesem Preis nicht inbegriffen und muss separat bezahlt werden.

Besonders die zahlreichen Möglichkeiten für eine professionelle Suchmaschinenoptimierung haben mich nachhaltig überzeugt. Anders als bei WordPress sind alle wichtigen Funktionen von Haus aus am Start, sodass keine Folgekosten in Form von Plug-ins entstehen. Du erhältst mit Webflow ein Tool an die Hand, welches in diesem Bereich nur wenig Wünsche offenlässt.

In meinem SEO-Guide für Webflow-User erfährst du, wie du mit einfachen Schritten deine digitale Sichtbarkeit nachhaltig aufbauen kannst. Das Gute dabei: Auch ohne Vorwissen bekommst du viel Input, um eigenes Wissen aufzubauen!

Update Oktober 2022

Vor Kurzem hat Webflow das Preismodell ihres Dienstes angepasst. Zum ersten Mal seit sechs Jahren wurden in diesem Zuge auch die Preise nach oben geschraubt. Folgende Änderungen treten für Neukunden ab sofort in Kraft:

  • Basic (jährliche Zahlung): $12 → $14 pro Monat
  • Basic (monatliche Zahlung): $15 → $18 pro Monat
  • CMS (jährliche Zahlung): $16 → $23 pro Monat
  • CMS (monatliche Zahlung): $20 → $29 pro Monat
  • Business (jährliche Zahlung): $36 → $39 pro Monat
  • Business (monatliche Zahlung): $45 → $49 pro Monat

Besonders der beliebte CMS-Hosting-Plan hat sich um bis zu 45 Prozent erhöht, was natürlich ein Brett ist. Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass die Preise eigentlich nur angepasst wurden. Die Vorteile sind immer noch massiv und Webflow arbeitet an neuen Features beziehungsweise hat diese bereits in der Pipeline (Logic, Membership).

Eine gute Nachricht gilt es dabei zu beachten: Die Preise für bestehende Seiten greifen nicht sofort, sondern erst ab dem 22. September 2023. Dies ist besonders hilfreich, um Bestandskunden nicht zu verprellen. Bis Ende des Jahres gelten für Bestandskunden auch für nicht publizierte Websites die gleichen Preise. Um also noch einmal kräftig Geld zu sparen, bietet es sich an, zum Jahresende eine jährliche Zahlung zu vereinbaren.

Auch bei den Account-Plänen hat sich einiges getan. Webflow hat hier einen kleinen Schnitt gemacht und das ganze System in "Workspaces" umbenannt. Das Unternehmen trennt dabei zwei verschiedene Zielgruppen:


  • Inhouse-Abteilungen
  • Freelancer & Agenturen


Durch Workspaces möchte Webflow die Zusammenarbeit im Team drastisch vereinfachen, indem Seats (dt. Sitze) vergeben werden können. Diese können an verschiedene Personen verteilt und Rollen zugeteilt werden. Preislich hat sich an diesen Accounts nichts getan, es wurden lediglich neue hinzugefügt oder umbenannt (Lite Account wurde zu Freelancer, Professional wurde zu Agency).

Du möchtest mehr über die Preisgestaltung von Webflow erfahren? In meinem Artikel Was kostet Webflow? Preise & Pakete im Überblick stelle ich alle Modelle und Abonnements umfangreich vor.

Weitere nennenswerte Punkte

  • das Hosting läuft über ein Content Delivery Network, welches zu den allerschnellsten der Welt gehört – dafür ist das Hosting jedoch ein wenig teurer als bei anderen Hostern
  • die Entwickler gehen auf die Wünsche der Community ein und erweitern Webflow stetig um neue Funktionen
  • bisher gibt es keine deutsche Übersetzung des Designers oder Editors
  • vielen Webentwicklern und Kunden ist Webflow noch unbekannt
  • bei Problemen stehen der englische Support und die aktive Community im Forum zur Verfügung

Screenshot des Webflow-Designers.
Bildbeschreibung: Webflows Designer ist aufgeräumt und einfach zu verstehen. Das Interface wirkt in die Jahre gekommen, bietet dafür aber eine hervorragende UX und endlose Shortcuts.

Fazit

In der Vergangenheit durfte ich mit all den hier vorgestellten Tools arbeiten und mir eine Meinung bilden. Ich bin überzeugt, dass No-Code-Software die Zukunft sind und WordPress früher oder später den Rang ablaufen werden.

Persönlich realisiere ich Projekte seit zwei Jahren mit Webflow und erfreue mich immer wieder an dem übersichtlichen Editor. Für einfache Seiten empfehle ich Wix oder Squarespace sehr gern.

Beispiel: Die Websites meines Co-Working-Spaces wurde mit Squarespace individuell umgesetzt. Jedes dieser Tools hat seine Vor- und Nachteile, eine perfekte Lösung gibt es meiner Meinung nach noch nicht.

Steve von wyreframe
Webdesigner
* Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird zwar nur die männliche Form genannt, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint. Menschen jeglichen Geschlechts sind mir als Leser*innen herzlich willkommen 🌈❤️

Ähnliche Artikel

Dir gefällt was du siehst?

Du möchtest in eine neue Website investieren und bist auf der Suche nach einem professionellen Webdesigner? Lass uns unverbindlich über deine Probleme, Wünsche und Projektziele reden. Sende mir einfach eine Projektanfrage und wir gehen es an!