Website Relaunch: 6 Profi-Tipps für deinen erfolgreichen Neustart

Ein Website-Relaunch kann vieles sein: spannend, notwendig, überfällig – aber eben auch nervenaufreibend. Zwischen strategischer Neuausrichtung, technischer Umsetzung und Content-Chaos verliert man schnell den Überblick. Ich selbst habe in den letzten Jahren dutzende Relaunch-Projekte begleitet – als Freelancer, Sparringspartner oder Projektleiter. In diesem Artikel teile ich meine wichtigsten Erkenntnisse aus der Praxis: Was du von Anfang an beachten solltest, welche typischen Fehler du unbedingt vermeiden musst und wie du aus dem Relaunch mehr machst als nur ein hübsches Redesign.

Steve Downing
Webdesigner
Weil mir deine Zeit wichtig ist: Das erwartet dich in diesem Artikel
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Projekt-Timeline – warum dein Relaunch sonst nie fertig wird

Ein Website-Relaunch ohne klare Timeline ist wie ein Umzug ohne Kisten. Alles fliegt rum, jeder weiß was anderes, und am Ende fehlen genau die Dinge, die du eigentlich brauchst. Das Problem: In der Theorie scheint alles machbar. In der Praxis unterschätzen viele, wie komplex ein Relaunch wirklich ist – vor allem, wenn das Ganze „nebenbei“ passieren soll.

Und genau deshalb brauchst du eine realistische Projekt-Timeline.

Der häufigste Fehler: „Das ziehen wir in 4 Wochen durch“

Spoiler: Nein, das tut ihr nicht. Selbst wenn du das Design schon halb im Kopf hast, dauert ein Relaunch länger, als man denkt. Es geht nicht nur ums Pixeln, sondern um Konzept, Inhalte, SEO, Testing, Feedbackschleifen, Anpassungen und – ganz wichtig – interne Abstimmungen. Die bremsen Projekte oft mehr als jedes technische Problem.

Wenn du keine Timeline festlegst, dann verschieben sich Aufgaben automatisch. Inhalte werden „später geliefert“, Freigaben „nächste Woche gegeben“ und das Go-Live bleibt ein Dauerversprechen. Wichtig: Je mehr Menschen das Design und Projekt am Ende absegnen desto lange wird der gesamte Relaunch-Prozess dauern.

Ultimativer Tipp: Setze eine Deadline, die unbedingt eingehalten werden muss. Steht in acht Monaten eine extrem wichtige Messe an? Nutze diese als Hebel, um Druck bei Entscheidungsträgern aufzubauen und den Prozess zu beschleunigen. Hatten meine Kunden so ein zeitkritisches Event, konnte ich mir immer sicher sein, dass auch meine eigenen Anfragen viel schneller beantwortet wurden.

So baust du dir eine sinnvolle Timeline auf

Jedes Relaunch-Projekt ist anders, aber ein paar Phasen sind immer gleich. Ich empfehle, die Projekt-Timeline grob in sechs Abschnitte zu unterteilen:

  1. Zieldefinition & Projekt-Kickoff
  2. Inhaltliche und technische Bestandsaufnahme
  3. Design & UX-Konzept
  4. Technische Umsetzung & CMS-Struktur
  5. Testing, Feinschliff und SEO-Migration
  6. Launch & Post-Go-Live-Betreuung

Jede Phase bekommt ein Start- und Enddatum – und ganz wichtig: einen Verantwortlichen. Was keiner verantwortet, wird nicht erledigt. Wird das Projekt inhouse abgewickelt, empfehle ich zwei Meetings pro Woche: Montag und Freitag. Zum Wochenstart werden die anfallenden Todos und Requests abgesprochen - zum Wochenende gibt es einen aktuellen Wasserstand mit allen wichtigen Aufgaben. Nun können noch einmal Unklarheiten und Stolpersteine geklärt werden.

Drei Dinge, die du auf dem Schirm haben musst

  1. Zeit für Inhalte ist oft der größte Bottleneck: Texte, Bilder, Rechtstexte – gerade wenn Kundenseite oder Redaktion liefern soll, dauert’s oft länger. Plane dafür lieber doppelt so viel Zeit ein wie gedacht
  2. Feedback braucht Deadlines: Eine Designfreigabe „sobald es passt“ endet im Chaos. Setze klare Review-Dates und kommuniziere frühzeitig, wie viele Korrekturschleifen es gibt
  3. Dein Go-Live braucht Puffer: Plane den Launch nicht auf den letzten Drücker. Rechne mit mindestens einer Woche für Bugfixing, Domain-Umschaltung, Indexierungsprobleme und Last-Minute-Korrekturen

Ohne Zeitplan keine Zielerreichung

Eine gute Timeline schützt dich vor Chaos, Stress und verpassten Chancen. Sie sorgt dafür, dass dein Projekt nicht in sich zusammenfällt, sobald der Alltag wieder zuschlägt. Und vor allem: Sie macht aus einem vagen „Wir bräuchten mal eine neue Seite“ ein konkretes Projekt mit Start und Ziel.

Wenn du dir jetzt denkst: „Unsere Timeline steht nur grob im Kopf“ – dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, das zu ändern. Idealerweise kannst du die verschiedenen Projektphasen auch hybrid planen: Team A kümmert sich um Wireframes und Prototypen während Team B sich das Recyceln der Website-Inhalte auf die Fahnen geschrieben hat. Wenn bereits ein Konzept für die neue Website verabschiedet wurde, wissen alle, was zu erwarten ist.

Lesetipp
Website-Relaunch richtig angehen: Meine fünf wichtigsten Learnings

Ein Website-Relaunch ist mehr als nur ein optisches Update – er erfordert Planung, Strategie und technisches Feingefühl. In diesem Artikel teile ich meine fünf wichtigsten Learnings aus meinem eigenen Relaunch-Projekt: von der Zeitplanung über SEO-Fallen bis zur finalen Umsetzung. Erfahre, worauf du achten musst, um deinen Relaunch effizient und stressfrei durchzuziehen.

Die perfekte Ergänzung zu diesem Artikel - inklusive meiner größten Learnings
Wie ich mich konzeptionell auf den Relaunch meiner eigenen Website vorbereitet habe
In welchem Zyklus ich meine Website überarbeite und komplett neu auf die Beine stelle
Zum Artikel

Zieldefinition – oder: Warum ein Relaunch ohne Plan direkt zum nächsten führt

Bevor du dich in Figma oder Webflow verlierst, solltest du dir eine einzige Frage stellen: Warum machen wir das eigentlich? Ein Website-Relaunch ist kein Selbstzweck. Es geht nicht darum, etwas „moderner“ oder „hübscher“ zu machen. Es geht darum, konkrete Ziele zu erreichen – messbar, nachvollziehbar und idealerweise auch wirtschaftlich sinnvoll.

Ohne Ziel keine Richtung

Ein Relaunch ohne klares Ziel ist wie ein Roadtrip ohne Karte: Klingt erstmal abenteuerlich, endet aber oft mit leerem Tank irgendwo im Nirgendwo. Deshalb brauchst du ein Fundament. Und das beginnt mit einer ehrlichen Analyse des Status Quo:

  • Was läuft aktuell gut?
  • Wo gibt es klare Schwachstellen (z. B. Ladezeit, Conversion, UX)?
  • Welche Ziele wurden mit der alten Seite verfehlt?

Diese Fragen sind nicht nur Pflichtprogramm für die Konzeption, sondern auch Gold wert für das spätere Testing und Monitoring. Natürlich kann auch eine modernere Außendarstellung ein wichtiges Ziel sein. Unternehmen verändern sich im Laufe der Jahre. Vielleicht möchtest du mit einem Rebranding deiner Firma neue Zielgruppen ansprechen oder dich völlig neu am Markt positionieren. In diesem Fall ist das Ziel “hübschere Website” definitiv legitim.

Die drei Zielarten, die du kennen musst

Bei Relaunch-Projekten empfehle ich, zwischen drei Arten von Zielen zu unterscheiden:

  1. Business-Ziele: Möchtest du mehr Leads, Anfragen oder Verkäufe? Geht es um Markenpositionierung? Oder um eine stärkere Conversion-Rate auf bestimmten Seiten?
  2. Technische Ziele: Läuft deine alte Seite auf einem CMS, das keiner mehr versteht? Willst du flexibler Inhalte pflegen oder endlich den Page Speed verbessern? Dann sind das technische Relaunch-Ziele
  3. UX-/Design-Ziele: Vielleicht soll die neue Seite einfach klarer, intuitiver und visuell konsistenter werden. Auch das ist legitim – solange du weißt, warum du das willst. Nur „moderner“ reicht nicht

Mein Tipp aus der Praxis

Ich lasse meine Kunden zu Beginn jedes Relaunchs drei kurze Sätze beantworten:

  1. Unsere Website ist aktuell …
  2. Unsere neue Website soll …
  3. Erfolg bedeutet für uns, wenn …

Diese drei Sätze bringen erstaunlich viel Klarheit – und helfen dir dabei, nicht den Fokus zu verlieren, wenn es später in die technische oder visuelle Umsetzung geht. Denn was nützt die schönste Website, wenn sie an deiner Zielgruppe vorbeikommuniziert?

Ziele sind kein nettes Beiwerk

Sie sind dein Kompass, dein Maßstab und später deine Beweisgrundlage, ob der Relaunch ein Erfolg war oder nicht. Nimm dir die Zeit, gemeinsam mit deinem Team oder deinem Kunden eine messbare, verständliche und ambitionierte Zieldefinition zu formulieren. Je klarer dein Ziel, desto besser wird die neue Seite performen – versprochen.

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Zuständigkeiten im Team – oder: Wer macht’s jetzt eigentlich?

Ein Relaunch klingt erstmal nach „Wir machen das gemeinsam“. In der Realität endet genau dieses Denken oft im Chaos, weil am Ende keiner wirklich zuständig ist. Jeder weiß ein bisschen was, aber niemand fühlt sich verantwortlich. Das Resultat: offene Baustellen, endlose Feedbackschleifen und ein Launch, der nie kommt.

Die Lösung? Klare Zuständigkeiten von Anfang an. Nicht irgendwann. Nicht später. Sofort. Hier kann ich den perfekten Quervergleich zu meiner privaten Leidenschaft ziehen: dem Fußball. Ich arbeite noch als Fußballtrainer einer Jugendmannschaft. Vor jedem Spieltag stelle ich die Mannschaft zusammen, von der ich denke, dass sie die drei Punkte holen kann. Jeder Spieler erhält klare Anweisungen aber genug Freiheiten, um perfekt arbeiten zu können.

Verteile Rollen, nicht nur Aufgaben

Es reicht nicht, eine To-do-Liste zu schreiben. Du brauchst echte Rollen. Also Menschen, die für bestimmte Themen den Hut aufhaben – mit Entscheidungsmacht, Deadlines und ganz klarer Kommunikation. Ein paar zentrale Rollen, die in jedem Relaunch-Projekt definiert sein sollten:

  1. Projektleitung – koordiniert, priorisiert, hält alles zusammen
  2. Content-Verantwortliche – liefern oder prüfen Inhalte, egal ob Text, Bild oder Video
  3. Design & UX – kümmern sich um Look, Bedienbarkeit und das Gesamterlebnis
  4. Technik – setzt das Ganze im CMS um, kümmert sich um Domains, Hosting & Co
  5. SEO & Tracking – achtet darauf, dass Rankings, Weiterleitungen und Analytics stimmen
  6. Entscheider – treffen die finalen Calls, wenn’s mal knirscht

Je klarer diese Rollen sind, desto besser läuft das Projekt. Und nein, es muss nicht für jeden Bereich eine eigene Person sein. Manchmal trägt man zwei Hüte – aber bitte nicht zehn gleichzeitig.

Vielleicht ist dein Unternehmen aber auch so klein, dass du als One-Man-Show auftrittst - in diesem Fall solltest du dir Support durch eine Agentur oder einen Freelancer holen - besonders, wenn du eine enge Deadline hast.

Ich war bereits in einem Projekt involviert, in dem sechs Freelancer aus verschiedenen Disziplinen miteinander gearbeitet haben. Der Auftraggeber fungierte dabei als Projektleiter und Entscheider. Er koordinierte das gesamte Projekt, die Timeline und Meilensteine - nicht mehr, nicht weniger. Das hat hervorragend funktioniert, da die Truppe eine sehr gute Teamchemie an den Tag legte.

Was ohne klare Zuständigkeit passiert

Hier mal ein realistisches Szenario aus der Praxis:

  • der Content fehlt, weil niemand wusste, wer ihn liefert
  • das Impressum ist veraltet, weil keiner für Rechtliches zuständig war
  • die Design-Korrekturen kommen spät, weil Feedback-Runden nicht terminiert wurden
  • und das SEO-Thema wurde „mitgemacht“, aber niemand hat’s final geprüft

Das ist kein Worst Case, das ist Alltag – vor allem bei kleinen Teams oder Inhouse-Relaunches.

Drei konkrete Tipps, wie du Ordnung reinbringst

  1. lege für jedes Thema eine feste Ansprechperson fest – schriftlich und direkt zu Projektstart
  2. nutze ein zentrales Tool wie Notion, Asana oder Trello, in dem jede Aufgabe einen klaren Owner hat
  3. mach Verantwortlichkeit sichtbar: Wer präsentiert was beim Weekly? Wer gibt das Go für Texte oder Designs?

Externe Arbeitskräfte solltest du umfangreichen onboarden: Mit welchen Menschen wird er während des Projekts arbeiten? Wie sind die Erreichbarkeiten und welche Erwartungen hast du als Auftraggeber?

Verantwortlich ist nicht, wer „irgendwie mitmacht“

Wenn du willst, dass dein Relaunch reibungslos läuft, brauchst du Klarheit. Und Klarheit beginnt bei den Menschen im Projekt. Wer macht was? Wer entscheidet? Wer hält den Zeitplan ein? Wenn du das sauber definierst, ist die Hälfte des Relaunch-Stresses schon erledigt – bevor er überhaupt entstehen kann.

Lesetipp
Von Zielgruppe bis Conversion: Die häufigsten Webdesign-Fehler von Startups

Eine Website kann dein Startup voranbringen – oder ausbremsen. Viele Gründer machen vermeidbare Fehler, die Kunden abschrecken und den Erfolg verhindern. In diesem Artikel erfährst du, welche Webdesign-Fallen du unbedingt vermeiden solltest und wie du eine Website gestaltest, die nicht nur gut aussieht, sondern auch funktioniert.

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Content-Inventur – alles muss raus? Nicht ganz.

Der Content ist das Herzstück deiner Website. Und trotzdem wird er beim Relaunch oft wie ein lästiger Koffer behandelt: Man schleppt einfach alles mit, was noch halbwegs lesbar ist. Oder man wirft spontan alles über Bord und beginnt bei null. Beides ist keine gute Idee.

Bevor du Texte überarbeitest, neue Inhalte schreibst oder mit Design-Entwürfen loslegst, brauchst du eins: eine ehrliche und strukturierte Bestandsaufnahme deiner bestehenden Inhalte – eine Content-Inventur. Dieses Audit ermöglicht es dir, deinen Content besser einzuschätzen und wichtige Entscheidungen richtig treffen zu können.

Warum du ohne Content-Inventur im Dunkeln tappst

Viele Unternehmen haben über Jahre Inhalte gesammelt: Blogartikel, Service-Seiten, News, PDFs, Alt-Projekte, Landingpages – vieles davon historisch gewachsen, aber strategisch wertlos. Andere Seiten wiederum performen seit Jahren richtig gut – aber keiner weiß, warum eigentlich.

Ohne eine genaue Analyse fehlt dir der Überblick. Und ohne Überblick triffst du schlechte Entscheidungen: Falsche Inhalte werden übernommen, starke Seiten werden gelöscht, SEO-Rankings verschwinden. Daher solltest du in diesem Prozess zwei essenzielle Werkzeuge unbedingt berücksichtigen: Google Search Console & ein Analyse-Tool deiner Wahl (Google Analytis, Fathom et.). Zahlen & Fakten gehen immer über Bauchgefühl.

So gehst du bei der Content-Inventur vor

  1. Verschaff dir einen vollständigen Überblick: Crawl deine Seite mit Tools wie Screaming Frog oder Sitebulb. Exportiere eine Liste aller URLs – inklusive Statuscodes, Title, Meta-Descriptions, Wortanzahl, H1-Tags, Inlinks und Co.
  2. Sortiere nach Relevanz: Welche Seiten sind wichtig? Welche werden häufig besucht, ranken gut oder sind konversionsstark? Welche kannst du ersatzlos streichen, weil sie weder intern noch extern verlinkt sind?
  3. Kategorisiere deine Inhalte: Mach dir ein einfaches System. Zum Beispiel:
    • behalten
    • überarbeiten
    • zusammenführen
    • löschen

Das hilft dir später auch dabei, einen klaren Redaktionsplan zu erstellen und Content gezielt zu überarbeiten, statt wild drauflos zu texten.

Drei Punkte, die du bei der Content-Inventur nicht vergessen darfst

  1. Weiterleitungen mitdenken: Wenn du Seiten streichst oder URLs änderst, brauchst du 301-Redirects – sonst verlierst du wertvollen SEO-Traffic
  2. Performance checken: Sieh dir Analytics und Search Console an: Welche Inhalte funktionieren wirklich? Welche führen zu Absprüngen oder werden kaum angeklickt?
  3. Keyword-Potenziale erkennen: Nutze den Moment, um SEO-Strategien zu schärfen. Welche Themen solltest du ausbauen? Wo fehlen Inhalte zu relevanten Suchbegriffen?

Der Content entscheidet, ob deine neue Seite performt

Design und Technik sind wichtig – aber Content ist das, was deine Besucher wirklich konsumieren. Eine solide Inventur spart dir nicht nur Zeit, sondern sorgt auch dafür, dass du die wirklich relevanten Inhalte ins neue System überführst. Alles andere darf gehen. Denn was nicht wirkt, hat auf der neuen Seite nichts verloren.

Eine solide Inventur spart dir nicht nur Zeit, sondern sorgt auch dafür, dass du die wirklich relevanten Inhalte ins neue System überführst – bewusst, selektiv und zielgerichtet. So vermeidest du, alten Ballast mitzuschleppen, den eh keiner liest. Gleichzeitig sicherst du dir die Inhalte, die schon gut funktionieren und nur ein neues Gewand brauchen.

Alles andere darf gehen. Und das darfst du ruhig radikal sehen. Denn was nicht wirkt, hat auf der neuen Seite nichts verloren – egal, wie lange du damals an diesem Text gefeilt hast oder wie oft die Seite intern geteilt wurde. Relaunch heißt auch: loslassen, was nicht mehr passt. Und genau darin liegt oft die größte Chance.

SEO-Todos – damit du nach dem Relaunch nicht unsichtbar wirst

Ein Relaunch kann deine Rankings verbessern. Oder sie komplett zerstören. Leider ist Letzteres häufiger der Fall – und zwar nicht, weil Google „neue Seiten nicht mag“, sondern weil grundlegende SEO-Hausaufgaben vergessen wurden. Gerade beim Relaunch gehen viele wichtige Signale verloren, wenn man sie nicht aktiv sichert. Deshalb: Wer sich nicht kümmert, verliert. Und zwar Sichtbarkeit, Besucher und im Zweifel Umsatz.

Hier kommen die wichtigsten SEO-Baustellen, die du unbedingt im Blick haben solltest.

Weiterleitungen – die unsichtbare Lebensversicherung

Einer der größten SEO-Fehler beim Relaunch ist, alte URLs einfach ins Nirwana laufen zu lassen. Jede einzelne Seite, die in Google indexiert ist oder Backlinks hat, muss beim Relaunch weitergeleitet werden – sauber, dauerhaft und gezielt.

Meine Empfehlung: Erstelle eine vollständige Weiterleitungs-Matrix. Jeder alte URL-Pfad muss eine klare neue Adresse bekommen – per 301-Redirect, nicht temporär. Das gilt auch für Unterseiten, PDFs, alte Blogartikel oder ausgediente Landingpages. Einfach auf die Startseite weiterleiten? Bitte nicht. Das schadet dir mehr, als es hilft.

Finde stattdessen logische Nachfolger der Seiten. Möchtest du dich beispielsweise von einem alten Blogartikel trennen, in dem du über einen Messebesuch im Jahr 2015 schreibst, macht eine Weiterleitung auf einen aktuellen Messebesuch durchaus Sinn. Hingegen macht es keinen Sinn, wenn du einen Fußball-Artikel auf eine Produktseite auf der ein Gartenhaus verkauft wird, weiterleiten möchtest.

Weiterleitungen in Webflow einrichten? Kinderleicht und in Sekunden erledigt

Sitemap & Indexierung – was Google wirklich sehen soll

Sobald deine neue Seite online ist, solltest du sicherstellen, dass Google die Struktur auch korrekt versteht. Das bedeutet:

  • Die XML-Sitemap muss aktuell, vollständig und erreichbar sein
  • Die robots.txt darf nichts Wichtiges blockieren
  • Alle relevanten Seiten sind indexierbar (und keine sensiblen Inhalte versehentlich auf „noindex“ gestellt)

Checke im Anschluss mit der Google Search Console, ob alle Seiten eingereicht, gecrawlt und ohne Fehler aufgenommen wurden. Besonders nach der Umstellung ist Monitoring Pflicht. Google braucht manchmal Wochen, um alle Änderungen zu verstehen – aber nur, wenn du ihm klare Signale gibst.

Core Web Vitals – nicht mehr nice to have

Früher war Page Speed ein nettes Extra. Heute ist er offizieller Rankingfaktor. Die Core Web Vitals messen, wie schnell, stabil und nutzerfreundlich deine Seite lädt – und sind damit ein direkter Hebel für dein SEO. Achte beim Relaunch also nicht nur auf hübsches Design, sondern auch auf:

  • Ladezeiten unter 2,5 Sekunden (LCP)
  • Keine Layout-Verschiebungen beim Laden (CLS)
  • Schnelle Interaktivität (FID bzw. INP)

Kostenlose Tools wie PageSpeed Insights oder GTmetrix helfen dir, Schwachstellen zu identifizieren. Oft machen schon Bildkomprimierung, Lazy-Loading und sauberes Hosting einen großen Unterschied.

Weitere SEO-Klassiker, die gern übersehen werden

  1. URL-Struktur: Vermeide kryptische URLs. Kurz, sprechend und flach ist besser als verschachtelt und technisch. Auch hier gilt: wenn du alte URLs änderst, brauchst du Redirects
  2. Broken Links: Prüfe mit Tools wie Ahrefs, Ryte oder Screaming Frog, ob interne oder externe Links ins Leere führen. Tote Links = schlechte UX = schlechte Rankings
  3. Interne Verlinkung: Der Relaunch ist die perfekte Gelegenheit, deine interne Verlinkung neu aufzubauen. Verteile Linkjuice gezielt, schaffe klare Hierarchien und sorge dafür, dass keine wichtige Seite isoliert dasteht

Link-was? „Linkjuice“ ist ein umgangssprachlicher Begriff aus der SEO-Welt und beschreibt die Kraft oder den Wert, den ein Link von einer Seite zur anderen weitergibt. Wenn eine Seite viele hochwertige Backlinks hat, sammelt sie damit Autorität – und kann über ihre internen Links einen Teil dieser Stärke auf andere Seiten weitergeben.

Je besser die Quelle und je gezielter die Verlinkung, desto mehr „Juice“ fließt. Damit beeinflusst Linkjuice maßgeblich, wie gut eine Seite bei Google rankt – intern wie extern. Wer clever verlinkt, verteilt den vorhandenen Trust also strategisch über die gesamte Website.

SEO ist kein Add-on – es ist ein Relaunch-Kernstück

Wenn du Sichtbarkeit behalten (oder ausbauen) willst, musst du SEO von Anfang an mitdenken. Nicht als Checkliste nach dem Go-Live, sondern als festen Bestandteil der Planung, Umsetzung und Qualitätssicherung. SEO ist wie ein Sicherheitsgurt: du brauchst ihn nicht, solange alles gut läuft – aber wenn’s kracht, rettet er dir das Projekt.

Lesetipp
Webflow & SEO: Der Guide für mehr Sichtbarkeit

Du nutzt derzeit Webflow und möchtest deine digitale Sichtbarkeit in den Suchmaschinen erhöhen? Dann ist dieser SEO-Guide genau das richtige für dich! Ich gebe dir hilfreiche Tipps, die du ganz einfach und schnell im Webflow-Designer und in den Projekteinstellungen umsetzen kannst.

Warum Webflow auch ohne kostspielige SEO-Plugins hervorragend auskommt
Welche Einstellungen du in den Webflow-Projekteinstellungen vornehmen solltest
Best Practices aus der Praxis für dein Webflow-Projekt
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Testing auf Staging-Umgebung – weil Live kein Testlauf ist

Viele Relaunches scheitern nicht an fehlendem Budget oder schlechtem Design, sondern an einem simplen Problem: Die neue Seite wird direkt live geschaltet – ungeprüft, ungetestet und oft mit Fehlern, die man vorher ganz easy hätte entdecken können. Ein echtes Risiko, gerade wenn SEO, Formulare, Tracking oder komplexe CMS-Funktionen im Spiel sind.

Deshalb: bevor du auf „Veröffentlichen“ klickst, brauchst du eine saubere Staging-Umgebung. Also eine 1:1-Kopie deiner neuen Seite, die nicht öffentlich erreichbar ist – aber komplett nutzbar. Hier wird getestet, geprüft, geschraubt. Ohne Druck. Ohne Google. Ohne Kundenblick.

Was gehört alles in den Staging-Check?

Die Staging-Umgebung ist deine Generalprobe. Und so wie man keine Premiere ohne Durchlauf startet, solltest du hier alle Kernfunktionen auf Herz und Nieren prüfen. Dazu gehören:

  1. Inhalte: Sind alle Texte korrekt? Stimmen Überschriften, Bilder, Formatierungen? Gibt es Platzhalter, fehlende Absätze oder unverständliche Texte?
  2. Funktionalität: Teste Navigation, Menüs, Ankerlinks, Filter, Formulare, Buttons, Login-Bereiche – und zwar auf allen Geräten und Browsern. Je früher du Bugs entdeckst, desto weniger peinlich wird’s live.
  3. Performance: Wie schnell lädt die Seite? Funktioniert Lazy Loading? Werden Bilder korrekt skaliert? Das alles kannst du schon vor dem Launch durch Tools wie Lighthouse oder GTmetrix prüfen – direkt auf der Staging-Seite.

Technische Stolperfallen beim Testing

Was viele vergessen: Die Staging-Umgebung braucht besondere Aufmerksamkeit, damit deine Tests auch wirklich realistisch sind. Achte auf folgende Punkte:

  • Noindex nicht vergessen: Du willst nicht, dass Google deine Staging-Seite indexiert – also unbedingt per robots.txt oder Meta-Tag ausschließen
  • Dummy-Daten nutzen: In Formulare keine echten Mails schicken, sondern mit Testadressen oder Mail-Logging-Tools arbeiten
  • Tracking deaktivieren: Google Analytics & Co. sollten auf Staging nicht feuern – sonst landen irrelevante Daten in deinem Live-Reporting

Drei Praxistipps für sauberes Testing

  1. Teste mobil zuerst: Viele Designs funktionieren am Desktop gut, brechen aber mobil auseinander. Gerade bei Custom-Layout, Grids oder Scroll-Animationen ein häufiger Fehler
  2. In mehreren Teams testen lassen: Lass nicht nur Entwickler oder Designer drüberschauen. Auch Content-Teams, Projektleitung oder externe Tester entdecken oft Dinge, die im Tunnelblick übersehen wurden. Hast du ein ordentliches Budget, kannst du sogar Testnutzer außerhalb der Unternehmens-Bubble engagieren, die eure Website auf Herz und Nieren testen
  3. Nutze echte User Journeys: Versetze dich in deine Zielgruppe: Findet man die wichtigsten Informationen auf Anhieb? Funktionieren Kauf- oder Anfrageprozesse flüssig? Nutze das Testing, um echte Szenarien durchzuspielen – vom ersten Klick bis zum Conversion-Ziel

Staging und Webflow: Easy as 123

Nutzt du Webflow CMS hast du einen großen Vorteil: Staging ist bereits von Haus aus implementiert. Du kannst Änderungen jederzeit ausschließlich auf der Testumgebung veröffentlichen und ausgiebig testen, ehe das Live-Update freigeschaltet wird. Wähle dafür einfach im Publish-Kontextfeld deine Staging-Umgebung aus und bestätige das Ganze mit “Publish”.

Tipp: Damit Google deine Stating-Area nicht findet und crawlt, solltest du folgende Änderung in den Projekteinstellung deiner Website vornehmen: Project settings → SEO → Indexing → Webflow subdomain indexing: OFF.

Effizient und einfach zu bedinen: Die Staging-Umgebung lässt sich mit wenigen Klicks veröffentlichen

Wer nicht testet, spielt mit seinem Ruf

Ein Bug auf der Startseite? Ein kaputtes Formular? Oder Google, das plötzlich die Staging-Seite indexiert? Alles schon passiert. Und alles vermeidbar – wenn du dir die Zeit nimmst, in einer sicheren Umgebung zu testen. Ein Relaunch ist kein Blindflug. Also nimm das Steuer in die Hand, bevor es live ernst wird.

Backup & Rollback-Plan – dein Rettungsanker, wenn’s kracht

Ein Relaunch ist wie ein Raketenstart: alles kann perfekt vorbereitet sein – und trotzdem kann etwas schiefgehen. Ein DNS-Fehler, zerschossene Styles, ein vergessener Redirect oder ein Plugin, das sich auf Live plötzlich querstellt. Und wenn du in dem Moment kein Backup hast, kannst du im schlimmsten Fall wieder ganz von vorne anfangen. Deshalb brauchst du nicht nur ein Backup – du brauchst einen sauberen Rollback-Plan.

Warum Backups beim Relaunch keine Option, sondern Pflicht sind

In der Praxis wird das Thema Backup oft stiefmütterlich behandelt: „Machen wir am Abend vorher“ oder „Webflow/WordPress hat ja automatische Sicherungen“. Klar, kann klappen – reicht aber nicht. Denn ein gutes Backup ist nicht nur vorhanden, sondern auch:

  • aktuell (wirklich aktuell!)
  • vollständig (inkl. Datenbank, CMS, Medien, Konfiguration)
  • testbar (du musst es im Ernstfall schnell wiederherstellen können)

Und: Ein Backup allein bringt nichts, wenn du keinen klaren Plan hast, wie du es im Notfall einspielst. Als ehemaliger WordPress-Nutzer habe ich mit dem Plugin “Duplicator” ein Backup der Datenbank und der gesamten Medien gemacht und diese vor einem Relaunch gesichert.

Als Webflow-Nutzer interessieren mich solche Sachen nicht mehr: Webflow hat ein sehr gutes Backup-Netz von Haus aus an Board. Bei meinem letzten Relaunch Anfang 2025 habe ich die komplette Seite einfach dupliziert und hätte somit jederzeit wieder zurückwechseln können.

So gehst du vor – mein Fahrplan für Sicherheit

  1. Backup-Zeitpunkt definieren: Lege fest, wann das finale Backup gemacht wird. Am besten: kurz vor der DNS-Umschaltung bzw. dem Go-Live. Nicht zwei Tage vorher. Nicht „irgendwann davor“
  2. Alles sichern, was Teil des Systems ist: Dazu gehört: die Datenbank, CMS-Inhalte, Medienordner, Konfigurationen, ggf. Custom Code oder Webflow-Backups, Third-Party-Integrationen (z. B. Formulardaten, Tracking, API Keys)
  3. Einen Rollback-Prozess festlegen: Wer spielt im Notfall das Backup wieder ein? Wer ist erreichbar? Welche technischen Schritte sind nötig? Kläre das im Vorfeld und halte es dokumentiert fest – am besten in deinem Projekt-Tool oder einem gemeinsam geteilten Google Doc

Grundsätzlich habe ich in neun Jahren Selbstständigkeit gelernt: Wenn du die Möglichkeit hast, den Website-Relaunch am Wochenende durchzuführen, mach es! Gerade im B2B-Bereich hast du einfach deutlich weniger Stress, da die meisten Unternehmen am Wochenende nicht arbeiten und der Traffic ab Freitagmittag spürbar nachlässt. Dementsprechend eignen sich auch Feier- und Brückentage hervorragend, um einen Relaunch abzuschließen.

Drei häufige Denkfehler – und wie du sie vermeidest

1. „Wir haben doch Webflow, da ist alles gespeichert“ Ja, aber auch dort solltest du gezielt Versionen sichern, den Status dokumentieren und die Änderungen protokollieren. Webflow sichert nicht automatisch deine CMS-Datenbank, wenn du z. B. externe APIs angebunden hast.

2. „Das läuft doch seit Wochen stabil in der Staging-Umgebung“ Klar – aber Live ist nicht gleich Staging. Andere Domains, andere Caching-Ebenen, echte Nutzer, echte Daten. Ein einzelnes falsches Cookie-Consent-Tool kann dir den kompletten Analytics-Flow zerschießen.

3. „Ein Downgrade dauert doch nur ein paar Klicks“ In der Theorie vielleicht. In der Praxis brauchst du klare Rollen, eine Notfall-Kette und Ruhe im System. Denn wenn der Kunde am Launch-Tag schon AdWords schaltet und nichts funktioniert, zählt jede Minute.

Kein Plan B? Kein Livegang.

Ein guter Relaunch ist nicht nur das, was am Bildschirm zu sehen ist – sondern auch das, was im Hintergrund abgesichert wurde. Backups sind dein doppelter Boden. Dein Sicherheitsnetz. Und manchmal dein einziger Weg, Schlimmeres zu verhindern. Wenn du’s richtig machst, brauchst du sie vielleicht nie. Aber wenn doch, bist du verdammt froh, vorbereitet zu sein.

Der absolute Worst Case: Du hast technische Probleme mit dem Relaunch, der IT-Verantwortliche hat sich vor drei Tagen in den Jahresurlaub verabschiedet und vom Einspielen eines Backups hast du überhaupt keine Ahnung.

YouTube Video: How to create a Webflow backup and restore it [Step-by-Step Tutorial]

Fazit: Ein Relaunch ist kein Spaziergang – aber eine Riesenchance

Ein Website-Relaunch ist immer eine Baustelle mit vielen Beteiligten, unzähligen Abhängigkeiten und dem Potenzial, richtig viel zu bewirken – im Guten wie im Schlechten. Wenn du dir vorab Gedanken über Ziele, Zuständigkeiten, Content, SEO, Testing und Backups machst, hast du die wichtigsten Stolpersteine schon aus dem Weg geräumt. Und ja: Es wird trotzdem stressig. Es wird Diskussionen geben. Es wird Dinge geben, die nicht auf Anhieb funktionieren.

Aber: Mit einem klaren Plan, einer sauberen Struktur und dem richtigen Setup wird aus einem stressigen Relaunch ein strukturierter, effizienter Neustart – der dein Business auf das nächste Level hebt. Und genau dabei unterstütze ich dich gern: von der Strategie über UX und Design bis zur technischen Umsetzung in Webflow – inklusive SEO und Go-Live-Begleitung.

Klingt gut? Dann lass uns quatschen.

👉 Schick mir über das Projektanfrage-Formular eine Nachricht. Ich freue mich drauf, gemeinsam etwas Großartiges auf die Beine zu stellen.

* Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird zwar nur die männliche Form genannt, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint. Menschen jeglichen Geschlechts sind uns als Leser*innen herzlich willkommen 🌈❤️

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