Portfolio aufbauen: Darauf solltest du achten

Ein starkes Portfolio ist für Freelancer und Designer oft das entscheidende Puzzleteil zwischen „interessant“ und „gebucht“. Doch was gehört wirklich rein? Wie viel solltest du zeigen – und was lieber nicht? Und wie präsentierst du Projekte, die du gar nicht öffentlich zeigen darfst? In diesem Artikel bekommst du klare Antworten, viele Praxis-Tipps und eine Anleitung, wie du dein Portfolio strategisch aufbaust – damit du genau die Anfragen bekommst, die du haben willst.

Matthijs van der Meer
Webflow Developer
Weil mir deine Zeit wichtig ist: Das erwartet dich in diesem Artikel
Gelber Pfeil, der nach unten rechts zeigt
Icon: Grüner Haken
Kostenfaktoren verstehen
Icon: Grüner Haken
Übersicht der verschiedenen Projektabschnitte
Icon: Grüner Haken
Kostenbeispiele verschiedener Filmprojekte
Icon: Grüner Haken
Mehrwert von Videos

Dein Portfolio: Mehr als nur schöne Bilder

Ein Portfolio ist nicht einfach nur eine Galerie deiner Arbeiten. Es ist dein stärkstes Werkzeug, um die richtigen Anfragen zu bekommen – und vor allem: von den richtigen Menschen.

Denn ein gutes Portfolio zeigt nicht nur, was du gemacht hast, sondern auch wer du bist, wie du denkst und wohin du willst. Es verkauft nicht nur deine Projekte – es verkauft dich. Deine Haltung. Deinen Stil. Deine Art, Probleme zu lösen.

Zeig, wofür du stehst

Dein Portfolio sollte wie ein kuratiertes Schaufenster funktionieren. Zeig nur die Arbeiten, die:

  • deine Stärken klar unterstreichen,
  • deine Wunschkunden ansprechen
  • und zu der Art von Projekten passen, die du auch in Zukunft machen willst

Denn: Alles, was du zeigst, zieht ähnliche Anfragen an. Zeigst du Webseiten für Coaches, melden sich Coaches. Zeigst du SaaS-Projekte mit klarer Struktur und Tech-Fokus, wirst du mehr davon bekommen. Ganz einfache Logik – aber brutal effektiv, wenn du’s bewusst steuerst.

Achte dabei nicht nur auf die Projekte selbst, sondern auch auf alles drumherum: Texte, Bildsprache, Aufbau, Tonalität. Zeig dich – nicht als perfektes Designer-Mysterium, sondern als echter Mensch mit Haltung. Deine Persönlichkeit ist kein Beiwerk. Sie ist Teil des Produkts.

Finde deine Story

Statt einfach ein paar Projekte mit Standardtexten hochzuladen, nimm dir einen Moment, um zu klären: Was ist eigentlich deine Story?

  • Was begeistert dich?
  • Für wen willst du wirklich arbeiten?
  • Welche Werte spiegeln sich in deiner Arbeit wider?
  • Was unterscheidet dich von anderen?

Beispiel: „Ich liebe funktionales Design für Tech-Unternehmen mit Haltung. Ich glaube, dass gutes Design Klarheit schafft – nicht Verwirrung. Und dass mutige Ideen eine starke Bühne brauchen.“ Das klingt nicht nur sympathisch, sondern zieht automatisch die Menschen an, die ähnlich ticken. Und das ist am Ende genau das Ziel: ein Portfolio, das filtert. Das lenkt. Das überzeugt.

Dein Portfolio braucht ein Zuhause – so findest du dein Setup

Ein gutes Portfolio steht nicht nur für etwas – es muss auch irgendwo stehen. Und genau da wird’s spannend. Denn die Wahl der richtigen Plattform(en) entscheidet darüber, wie sichtbar du bist, wie professionell du wirkst und wie einfach du gefunden wirst.

Deine eigene Website – das Herzstück

Wenn du es ernst meinst, brauchst du eine eigene Website. Punkt. Sie ist deine digitale Visitenkarte – unabhängig von Algorithmen, Followerzahlen oder Drittanbietern. Hier hast du volle Kontrolle über Struktur, Design, Inhalte und SEO. Welches Tool du nutzt, hängt von deinem Skillset (und deinem Nervenkostüm) ab:

  • Webflow: Ideal, wenn du Wert auf sauberen Code, vollste Designfreiheit und Animationen legst. Besonders stark für Designer, UXler und Entwickler, die zeigen wollen, was technisch geht
  • WordPress: Gut, wenn du Inhalte wie Blogs, Artikel oder umfangreiche Seitenstrukturen brauchst – aber bitte nicht ohne vernünftiges Theme und ein bisschen technisches Know-how
  • Squarespace / Wix: Für alle, die schnell starten wollen und keine Lust auf technische Details haben. Einfach, visuell, aber irgendwann limitiert

Tipp: Wenn du Webdesigner bist – mach deine eigene Website nicht zur ewigen Dauerbaustelle. Lieber ein sauberes MVP launchen und dann weiter optimieren.

Social Media – sei da, wo deine Kunden sind

Social Media ist nicht dein Portfolio – aber ein verdammt guter Kanal, um dein Portfolio sichtbar zu machen. Und auch hier gilt: Wähle bewusst aus. Du musst nicht überall sein, aber dort, wo deine Zielgruppe scrollt.

  • Instagram: Ideal für visuelle Projekte. Super, um Projekte zu teasern, Einblicke zu geben, Prozesse zu zeigen. Storytelling funktioniert hier top
  • LinkedIn: Perfekt für B2B, Business-Kunden, Agenturen. Hier punktest du mit Haltung, Insights und echten Projektstories – nicht mit flashy Designs
  • TikTok: Wenn du in einem kreativen, schnellen Umfeld unterwegs bist (z. B. Branding, Motion, junge Start-ups), kann TikTok krasse Reichweite bringen – aber nur, wenn du Bock auf Video hast

Wichtig: Nutze Social Media nicht wie ein Schaufenster, sondern wie ein Gespräch. Interagiere, teile Einblicke, sei präsent. So bleibst du im Kopf – auch ohne täglich „neues Projekt XY“ zu posten.

Spezialisierte Plattformen – die digitale Visitenkarte

Wenn du im kreativen Bereich arbeitest (Design, Illustration, Motion, Branding), dann kommst du an Behance und Dribbble kaum vorbei. Hier suchen viele Agenturen, Studios und Auftraggeber ganz gezielt nach Freelancern oder Partnern.

  • Behance: Eher wie ein kuratiertes Portfolio. Hier zählen Storytelling, Prozess und visuelle Qualität
  • Dribbble: Mehr visuelles Snacking – kleine Shots, schnelle Likes, weniger Tiefe, dafür viel Sichtbarkeit

Diese Plattformen sind besonders nützlich, wenn du noch keine eigene Website hast oder zusätzlich Reichweite aufbauen willst. Aber Achtung: Ohne echten USP gehst du hier schnell unter. Also lieber Klasse statt Masse – und regelmäßig aktualisieren.

Plattformen wie dribbble oder Behance eignen sich hervorragend, um deine Arbeit außerhalb deiner Website zu zeigen und auf diesem Wege neue Kunden zu akquirieren.

Struktur, Persönlichkeit, Ergebnisse – das macht dein Portfolio stark

Du kannst das schönste Projekt umgesetzt haben – wenn dein Portfolio es nicht richtig präsentiert, bringt dir das genau null. Denn ein gutes Portfolio wird nicht gelesen, es wird gescannt. Und zwar in Rekordzeit. Du hast vielleicht 30 Sekunden, um Interesse zu wecken. Danach wird entweder geklickt – oder geschlossen. Deshalb: Mach es deinen Besuchern einfach. Und vor allem spannend.

Einstieg, der zündet

Deine Startseite ist kein nettes Willkommen, sie ist dein Pitch. Wer sie aufruft, muss sofort verstehen:

  • was du machst
  • für wen du arbeitest
  • und wie du tickst

Das gelingt dir mit einer klaren Headline, die sagt, was Sache ist. Kein Bullshit-Bingo wie „Design that matters“. Sondern konkret: „Ich gestalte Webflow-Websites für Tech-Startups mit Haltung“ – sowas in der Art. Ergänze das mit einer kurzen Subline, einem Bild von dir und den ersten Projekten direkt im Sichtfeld.

Versteck deine besten Arbeiten nicht hinter fancy Animationen oder Menüpunkten – pack sie nach oben. 3 bis 6 ausgewählte Projekte reichen völlig. Wichtig: Zeig nicht nur Logos, sondern echte Thumbnails mit Screenshot, Titel und einem Satz Erklärung. Rollover-Texte kannst du machen, aber sie dürfen niemals Pflicht sein – gerade auf dem Handy sieht man die sowieso nicht.

Visuelle Qualität trifft Persönlichkeit

Ein starkes Portfolio lebt von starken Bildern. Das heißt: Verwende Mockups, Screenshots, reale Use-Cases – und bitte keine Stockfotos. Zeig deine Projekte so, wie sie wirklich genutzt werden. Und achte auf Konsistenz: gleiche Größenverhältnisse, einheitliche Bildsprache, saubere Darstellung. Das zeigt nicht nur deine gestalterische Qualität, sondern auch dein Auge fürs Detail.

Aber nur schöne Bilder reichen nicht. Wer mit dir zusammenarbeitet, will auch wissen, wer du bist. Deshalb: Lass deine Persönlichkeit rein. In Texten, Zwischenüberschriften, kleinen Side Notes oder der Microcopy auf Buttons. Du darfst Haltung zeigen, du darfst Humor zeigen – im Zweifel ist das der Unterschied zu Portfolio Nummer 734 in der Vergleichsliste.

Und vergiss nicht deinen Prozess. Zeig, wie du arbeitest. Was war die Herausforderung im Projekt? Wie bist du zur Lösung gekommen? Was hat funktioniert, was vielleicht nicht? Keine Romane – kurze Bulletpoints oder knackige Absätze reichen. Authentizität schlägt Marketingtext.

Ergebnisse zeigen, Struktur bieten

Das Sahnehäubchen: Zeig Resultate. Und ja – auch kleine Zahlen reichen. Eine Conversion-Steigerung von 23 %? Ein erfolgreiches Redesign mit messbarem Impact? Ein Kunde, der durch deine Hilfe 5 Sterne im App Store kassiert hat? Perfekt. Solche Daten fehlen in fast allen Portfolios – damit kannst du richtig punkten.

Und wenn du viele Projekte zeigst, denk an Struktur. Filter nach Branche, Projekttyp oder Zielgruppe helfen Besuchern, sich schnell zurechtzufinden. Niemand will sich durch 12 Projekte klicken, um zu sehen, ob du auch was für Coaches gemacht hast. Gib ihnen einen einfachen Weg – du wirst es an den Anfragen merken.

{{cta}}

Portfolio richtig aufbauen – mit diesen vier Elementen

Ein starkes Portfolio braucht keine 20 Unterseiten, keine Animationen und auch keinen Menüpunkt namens „Magic“. Es braucht Struktur. Klare Inhalte. Und vier gut durchdachte Sektionen, die genau das liefern, was potenzielle Kunden sehen wollen – ohne Umwege, ohne Scroll-Exzesse, ohne Ratespiele.

1. Introduction – Catch oder Close

Die erste Sektion ist deine Eintrittskarte. Wenn du hier nicht überzeugst, scrollt niemand weiter. Deshalb muss der Einstieg auf den Punkt kommen. Du brauchst eine Headline, die sofort sagt, was du machst und für wen. Keine Spielereien wie „Hi, ich bin Max“. Sondern sowas wie: „Ich gestalte Webflow-Websites für Tech-Startups, die Klartext reden.“

Dazu eine Subheadline mit Kontext: „Verfügbar ab Juli. 1-Tages-Launches möglich.“ – kurz, direkt, hilfreich. Und ganz wichtig: Zeig sofort deine ersten Arbeiten. Keine fancy Menüführung, kein Karussell, kein “erst klicken, dann staunen”. Sondern: Ein oder zwei gute Projekt-Teaser direkt sichtbar.

Ziel ist, dass Besucher innerhalb von 0 bis 1 Scrolls checken, ob du interessant für sie bist. Wer das nicht hinbekommt, verliert.

2. Work & Plan – Zeig, wo’s hingeht

Die zweite Sektion ist das Herzstück: deine Projekte. Aber bitte nicht als staubige Referenzsammlung, sondern als kuratierte Auswahl. Zeig nur das, was du auch in Zukunft machen willst. Du bestimmst durch deine Auswahl, welche Art von Aufträgen du bekommst.

Wenn du Webdesign für SaaS zeigst, wirst du von SaaS-Firmen angeschrieben. Wenn du Branding-Projekte für Restaurants präsentierst, wirst du neue Gastro-Anfragen bekommen. Es ist ganz simpel: Zeig, was du willst – und zieh das an, was du brauchst.

Wichtig: Nenn den Bereich klar. Keine Spielereien mit „Canvas“ oder „Lab“. Schreib „Projekte“, „Arbeiten“ oder „Work“. So, dass es jeder versteht – auch der CEO, der nebenbei mal eben durch dein Portfolio klickt.

3. Summary – Wer du bist und warum das zählt

Menschen arbeiten mit Menschen. Deshalb braucht dein Portfolio eine persönliche Komponente. Kein Roman, aber eine klare, ehrliche Bio. Wer bist du, was machst du, warum machst du es? Ein Foto hilft. Eine kleine Story über deinen Weg. Optional kannst du auch Kundenlogos, Auszeichnungen oder ein kurzes Video einbauen – aber bitte nur, wenn es echt und relevant ist.

Diese Sektion schafft Vertrauen. Sie macht dich greifbar. Und sie kann genau der Punkt sein, der entscheidet, ob jemand dich kontaktiert – oder den Tab wieder schließt.

4. Connection – Einfacher Kontakt, keine Hürden

Zum Schluss kommt das, worauf alles hinausläuft: Kontakt. Und hier gibt’s eine goldene Regel: Deine E-Mail-Adresse muss sichtbar sein. Kein Button, kein Formular-Zwang, kein Umweg über LinkedIn.

Du kannst zusätzlich ein Formular einbauen – gern auch deine Social-Links. Aber die E-Mail muss klar und ohne Klick erreichbar sein. Mach’s so einfach wie möglich. Keine Barrieren. Kein „erst scrollen, dann klicken, dann warten“. Wer Bock hat, dir zu schreiben, sollte das in zwei Sekunden tun können.

Lesetipp
Kundenbindung leicht gemacht: Tipps und Strategien für Webdesigner

Kundenbindung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Webdesigner. Während die Akquise neuer Kunden oft im Vordergrund steht, wird das Potenzial langfristiger Beziehungen häufig unterschätzt. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit Qualität, Service und persönlicher Betreuung Kunden nachhaltig an dich bindest.

Warum deine eigene Arbeit der beste Vertriebler ist
Wie du deine Kundenbeziehungen nachhaltig stärkst
Wie und wann du Kunden zusätzliche Dienstleistungen anbieten kannst
Zum Artikel

Projektauswahl ist Positionierung – kein Bauchladen

Die meisten Portfolios scheitern nicht an schlechtem Design, sondern an schlechter Auswahl. Sie zeigen alles, was jemals gemacht wurde – ohne Filter, ohne Strategie. Du hast vor einem Jahrzehnt mal Visitenkarten für den Blumenladen um die Ecke gemacht, hast dich aber vor fünf Jahren auf die Dienstleistung Webdesign spezialisiert? Dann haben veraltete Projekte nichts mehr in deinem Portfolio zu suchen. Denn früher oder später wird sie kommen: Die Projektanfrage nach Visitenkarten.

In der Strategie liegt der Schlüssel: Dein Portfolio ist kein Archiv. Es ist ein Magnet. Und der zieht nur das an, was du ihm gibst. Gestaltest du Websites ausschließlich für Fintech-Unternehmen, wird dich der Handwerker aus dem Nachbardorf ziemlich sicher nicht anrufen. Und das ist auch gut so.

Eine spitze Positionierung wirkt nicht nur professioneller – sie sorgt dafür, dass du genau die Kunden anziehst, mit denen du wirklich arbeiten willst. Gleichzeitig erlaubt sie dir, dich preislich ganz anders aufzustellen. Denn wer als Spezialist wahrgenommen wird, muss sich nicht über den Preis verkaufen.

Zeige nur das, was du auch morgen wieder machen willst

Klingt simpel, ist aber brutal wichtig: Zeigst du Webdesign, bekommst du Webdesign. Zeigst du Logos, bekommst du Logos. Punkt. Deshalb: Wähle deine Projekte nicht nach Stolz oder Menge, sondern nach Zukunft. Welche Arbeit möchtest du morgen wieder machen? Für welchen Typ Kunde willst du gebucht werden?

Wenn du dich als Spezialist für Webflow positionieren willst, dann gehören genau solche Projekte in den Fokus – nicht die Flyer von 2019. Und wenn ein Projekt zwar technisch gut war, aber thematisch überhaupt nicht zu dir passt, dann gehört es raus. Weniger ist mehr. Lieber vier starke Cases als zwanzig, die ins Leere laufen.

Auch wir als Team haben unsere Odyssee hinter uns: Steve hat früher viel Social Media Marketing gemacht und nebenbei Websites mit WordPress gebaut. Irgendwann kam SEO dazu – aus dem Wunsch heraus, seinen Kunden mehr aus einer Hand anbieten zu können.

Juliën hat schon immer als Entwickler an Projekten gearbeitet, hatte aber während der Pandemie eine kurze, dafür umso intensivere Shopify-Phase. Matt wiederum hat seinen Kunden zusätzlich Motion Design angeboten – mit mäßigem Erfolg. Kein Wunder: Die Kunden wollten eine Website, keinen animierten Imagefilm.

Als wir uns als Kollektiv zusammengeschlossen haben, haben wir alle Karten offen auf den Tisch gelegt. Was können wir wirklich gut? Was macht uns Spaß? Und vor allem: Wie wollen wir am Markt auftreten? Ein Bauchladen mit SEO, Fotografie, Videoproduktion, Motion Design und Shopentwicklung wäre möglich gewesen – aber hätte man uns damit als Experten wahrgenommen? Wahrscheinlich nicht.

Deshalb haben wir eine Entscheidung getroffen: Wir machen Webdesign und Webflow. Punkt.Keine Umwege, keine Zusatzleistungen, kein “wir könnten auch noch…”. Statt alles anzubieten, fokussieren wir uns auf das, was wir richtig gut können – und was wir mit voller Überzeugung machen wollen.

Positioniere dich strategisch – mit Auswahl, nicht mit Masse

Dein Portfolio ist kein Ort für Erinnerungen, sondern ein Plan für deine Zukunft. Zeig die Projekte, die genau das widerspiegeln. Du willst mit nachhaltigen Marken im Outdoor-Bereich arbeiten? Dann braucht man das auch zu sehen. Zeig Cases aus diesem Feld – oder erschaffe eigene, wenn du noch keine passenden hast. Fiktive Projekte, freie Konzepte oder Redesigns sind absolut legitim, solange sie deine Haltung und deinen Stil zeigen.

Wichtig ist nur: Zeig nicht einfach hübsche Screenshots, sondern deinen Gedanken dahinter. Warum hast du dich so entschieden? Was war dein Ziel? Was hast du gelernt? So entsteht Vertrauen – auch ohne echten Kundenauftrag.

Qualität schlägt Quantität – jedes Mal

Ein Portfolio ist nur so stark wie sein schwächstes Projekt. Wenn du fünf starke und zwei mittelmäßige Cases zeigst, bleibt der fade Beigeschmack. Deshalb: Radikal kuratieren. Alles raus, was nicht überzeugt.

Wenn du mehrere Disziplinen abdeckst – zum Beispiel UX, SEO und Webflow – dann strukturiere deine Projekte sauber. Tabs, Kategorien oder Filter helfen, den Überblick zu behalten. Niemand will sich durchmischen müssen.

Und noch was: Gratisarbeit kann sinnvoll sein – aber nur, wenn sie dir etwas bringt. Wenn du einem coolen Startup unter die Arme greifst, das genau in deine Zielgruppe passt – go for it. Oder wenn du mit anderen Freelancern Skills tauschst: Why not. Aber: Kein unbezahlter Pitch für Firmen, die dich ausnutzen. Kein Wettbewerb, bei dem du am Ende nicht mal das Projekt zeigen darfst. Immer fragen: Was bringt es mir konkret?

NDA, unsichtbare Arbeit & andere Herausforderungen – so gehst du damit um

Nicht jedes Projekt lässt sich einfach ins Portfolio kippen. Mal liegt ein NDA drauf, mal sieht man auf den ersten Blick nichts von deiner eigentlichen Leistung. Und manchmal fehlt schlicht das Material. Aber genau hier zeigt sich, wie du denkst – und wie gut du dein eigenes Handwerk präsentieren kannst.

NDA? Willkommen im Club.

Du bist nicht der Einzige. Jeder zweite Freelancer hat Projekte, über die er nicht sprechen darf – zumindest nicht öffentlich. Aber das heißt nicht, dass du sie komplett ignorieren musst.

Option 1: Du veränderst das Projekt so stark, dass es nicht mehr direkt zuordenbar ist. Neues Branding, fiktiver Name, visuelles Reframing – und schon wird aus einem echten Projekt ein starkes Konzept.

Option 2: Du nutzt es als Case für persönliche Gespräche. Viele Kunden interessieren sich erst im Kennenlerngespräch für Details. Da kannst du ruhig sagen: „Darf ich nicht öffentlich zeigen, aber ich erzähle dir gern mehr dazu.“

Option 3: Du verzichtest komplett auf Screenshots und erzählst stattdessen die Story. Was war das Problem? Welche Hürden gab es? Welche Rolle hast du gespielt und was war das Ergebnis? Wenn du das gut formulierst, wird keiner die Screens vermissen.

Deine Arbeit ist nicht visuell? Dann mach sie sichtbar.

Nicht jede Arbeit lässt sich in ein schickes Mockup packen – aber das macht sie nicht weniger wertvoll. Es geht nur darum, wie du sie erzählst.

UX-Designer? Dann zeig deine Denkweise. Walkthrough-Videos, animierte User Flows, Pain Point → Lösung auf einen Blick – so schaffst du visuelle Klarheit für ein unsichtbares Produkt.

Texter? Zeig deine Copy im echten Kontext. Keine reinen Textwüsten – sondern Headlines, Subtext, Buttontexte in Layouts, Landingpages oder Ad-Kampagnen. Setz deine eigenen Worte in Szene, als wärst du Art Director.

Projektleiter oder Stratege? Dann erklär deinen Anteil am Projekterfolg. Wer war im Team? Welche Entscheidungen hast du getroffen? Wo lief’s holprig – und wie hast du reagiert? Projektleitung ist kein Titel, sondern Verantwortung. Genau das darf sichtbar werden.

Denk nicht in Screenshots – denk in Geschichten.

Es muss nicht perfekt aussehen. Es muss klar machen, wie du denkst. Wenn du keine fertigen Assets zeigen kannst, dann bau sie nach. Oder erzähl, wie du das Problem gelöst hast. Auch ein gutes Mockup mit starken Worten bringt mehr als ein pixelgenauer Screenshot ohne Aussage.

Du brauchst nicht jedes Projekt im Portfolio – aber jedes Projekt, das du zeigst, sollte deine Haltung transportieren. Und wenn das mal nicht über Bilder geht, dann eben über Storytelling, Struktur und kreative Workarounds.

Portfolio-Mythen im Check – was du wirklich brauchst (und was nicht)

Im Netz kursieren jede Menge „Weisheiten“, wie ein perfektes Portfolio auszusehen hat. Viele davon halten sich hartnäckig – obwohl sie längst überholt sind oder dir sogar im Weg stehen. Zeit, damit aufzuräumen.

Mythos 1: Templates sind unprofessionell

Bullshit. Templates sind absolut okay – vor allem, wenn du Designer oder Stratege bist und nicht Developer. Es interessiert niemanden, ob du den Code selbst geschrieben hast. Entscheidend ist, wie du dich präsentierst, welche Projekte du zeigst und ob deine Inhalte funktionieren.

Ein gutes Template spart Zeit, ist bewährt, responsive – und kann so angepasst werden, dass es trotzdem nach dir aussieht. Einzige Ausnahme: Du willst dich als Entwickler bewerben. Dann gehört der Code zum Portfolio und sollte auch gezeigt werden. Alle anderen dürfen gerne effizient arbeiten.

Mythos 2: Case Studies müssen lang und ausführlich sein

Kommt drauf an. Aber meistens: nein. Niemand hat Lust, sich durch 1.000 Wörter, Moodboards und Skizzen mit Kaffeeflecken zu wühlen. Was zählt, ist Klarheit. Zeig, worum es ging, was die Herausforderung war, wie du sie gelöst hast – und was dabei rausgekommen ist. Punkt.

Kurze Zusammenfassungen, Bulletpoints, klare Screenshots – das reicht oft völlig. Wenn du mehr erzählen willst, mach einen Link zu einer PDF oder einem Blogpost. Aber pack nicht alles direkt auf die Projektseite.

Mythos 3: Ungefragte Redesigns sind peinlich

Überhaupt nicht. Sie zeigen Eigeninitiative und deine Denkweise – wenn du sie ehrlich einordnest. Schreib klar dazu, dass es sich um ein Konzept handelt, das nicht im Kundenauftrag entstanden ist. Kein Namedropping, kein „Fake-Klout“, sondern echte Auseinandersetzung mit einem Problem.

Noch besser: Erfinde fiktive Marken oder löse reale UX-Probleme aus deinem Alltag. Super Training – und sehr gut fürs Portfolio.

Mythos 4: Ohne Foto bist du unnahbar

Ein Foto kann helfen – aber es ist kein Muss. Wenn du dich nicht wohlfühlst oder einfach keins hast, das professionell und authentisch rüberkommt, dann lass es. Besser kein Bild als ein schlechtes. Alternativen wie Illustrationen, Avatare oder Mockups mit Persönlichkeit funktionieren genauso gut – solange sie zu deinem Stil passen und die Tonalität unterstützen.

Mythos 5: Du brauchst eine eigene Kontaktseite

Nope. Was du brauchst, ist eine sichtbar platzierte E-Mail-Adresse – fertig. Ob im Header, Footer oder direkt unter jedem Projekt – Hauptsache, sie ist klickbar und leicht zu finden. Kontaktformulare sind okay, aber oft umständlich. Vor allem, wenn man keine Dateien hochladen kann oder nach 18 Pflichtfeldern die Lust verliert. Mach’s einfach. CTA plus klickbare Mailadresse – das reicht.

Lesetipp
Selbstständig als Webdesigner: So findest du deine ersten Kunden

Träumst du von einer Karriere als selbstständiger Webdesigner, bist aber unsicher, wie du deine ersten Aufträge bekommst? Entdecke hier verschiedene Lösungsansätze, um dein Unternehmen nachhaltig aufzubauen.

Warum Familie und Freude die ersten Anlaufstellen deiner Selbstständigkeit sein sollten
Wie du nachhaltig ein Netzwerk aufbaust und stärkst
Warum eine nebenberufliche Selbstständigkeit oftmals der richtige Weg ist
Zum Artikel

Fazit: Dein Portfolio ist keine Galerie – es ist dein Verkaufsraum

Ein gutes Portfolio ist kein Selbstzweck. Es ist dein stärkstes Werkzeug, um dich zu positionieren, Vertrauen aufzubauen und gezielt die Art von Projekten anzuziehen, auf die du wirklich Bock hast. Wichtig ist nicht, wie viel du zeigst, sondern was du zeigst – und warum. Qualität schlägt Quantität. Haltung schlägt Floskeln. Und Klarheit schlägt jedes animierte Hamburger-Menü.

Möchtest du mit deinem eigenem Portfolio durchstarten und dich zielgerecht präsentieren? Dann lass uns einmal über deine Ziele und Wünsche reden! Wir unterstützen nicht nur Unternehmen, sondern auch Freelancern dabei, ihr Portfolio perfekt in Szene zu setzen und somit neue Kunden zu generieren.

* Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird zwar nur die männliche Form genannt, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint. Menschen jeglichen Geschlechts sind uns als Leser*innen herzlich willkommen 🌈❤️

Ähnliche Artikel

Apple Display Bild in schwarzweiß
XXX-Icon in weiß, welches unsere Verbindung zur Stadt Amsterdam symbolisiert
Bereit, mehr aus deiner
website herauszuholen?

Deine Website hat jede Menge Potenzial - lass es uns gemeinsam entdecken! Mit unserem 360° Check bekommst du frischen Wind für deine Online-Präsenz. Stell dir vor, wie es wäre, wenn deine Seite schneller lädt, bei Google besser gefunden wird und Besucher sich sofort wohlfühlen. Klingt gut? Dann warte nicht länger!